Proteste gegen Arbeitsmarktreform Frankreichs Fernzüge stehen still
Paris (rpo). In Frankreich erreichen die Proteste gegen die Lockerung des Kündigungsschutzes einen neuen Höhepunkt: Seit Mitternacht streiken in ganz Frankreich Mitarbeiter der Staatsbahn SNCF. Rund 30 Prozent aller TGV-Schnellzüge sollen heute ausfallen.
Im Luftverkehr wurde ab den frühen Morgenstunden erneut mit Verspätungen und der Streichung von Flügen gerechnet. Studenten und Schüler kündigten spontane Blockaden von Straßen, Bahnhöfen und Flughäfen an.
Die Regierungspartei UMP wollte am Dienstag eine parlamentarische Arbeitsgruppe damit beauftragen, einen neuen Gesetzesvorschlag zum Thema Kündigungsschutz zu entwerfen. Die UMP wolle den Dialog mit den Sozialpartnern wieder aufnehmen, sagte Innenminister und Parteichef Nicolas Sarkozy am Montagabend. Während der Verhandlungen im Rahmen der parlamentarischen Arbeitsgruppe solle das Kündigungsschutzgesetz vorerst ausgesetzt werden.
Alle Seiten müssten ihren guten Willen zeigen, um so schnell wie möglich eine neue Diskussion beginnen zu können, betonte Sarkozy. In Frankreich gibt es seit Wochen heftigen öffentlichen Widerstand gegen das Gesetz. In Paris war am Dienstagnachmittag (14.30 Uhr) erneut eine Großkundgebung geplant.