Außenminister will erst Angebote von EU-Partnern abwarten Steinmeier bremst von der Leyen bei Auslandseinsätzen
Berlin · Während Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) schon die Aufstockung des deutschen Truppenkontingents in Mali vorbereitet, drückt Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) auf die Bremse.
"Die Anmeldefrist für die Truppen läuft gerade erst. Wir werden sehen, wer in Europa noch Transportkapazitäten oder medizinische Versorgung anbietet", sagte Steinmeier den "Ruhr Nachrichten". Erst dann werde in Deutschland entschieden, "was wir noch machen können".
Von der Leyen hatte am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin" erklärt, ein Ausweitung des Mali-Einsatzes werde derzeit "ausgeplant". Sie könne sich eine Anhebung der Mandatsobergrenze von 180 auf 250 Soldaten vorstellen, sagte sie dem "Spiegel".
Allen voran die Franzosen erwarteten ein stärkeres Engagement. Sie könne sich auch vorstellen, dass die Bundeswehr einen Lazarett-Airbus (MedEvac) zur Verfügung stellt, um verwundete Soldaten aus Zentralafrika zu bringen, sagte die Ministerin.
In Mali hatten islamistische Milizen nach einem Militärputsch in der Hauptstadt Bamako im März 2012 den Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Im Januar 2013 wurden sie durch eine französische Militärintervention wieder aus den größten Städten verdrängt, allerdings bleibt die Lage angespannt.
In Zentralafrika hat ein Putsch muslimischer Rebellen im vergangenen März das Land in eine Spirale der Gewalt gestürzt. Alleine in den vergangenen Wochen wurden mehr als tausend Menschen getötet.