Porträt Das ist Gregor Gysi

Gregor Gysi war und ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Partei Die Linke. Er war zwar nur bis 2015 Fraktionsvorsitzender, bleibt jedoch der Star der Linken, seit die Partei so heißt. Und noch ein ganzes Stück länger. Ein Porträt.

Gleich nach dem Mauerfall, im Dezember 1989, übernahm der gelernte Rinderzüchter und studierte Anwalt aus Ost-Berlin noch den Vorsitz der DDR-Einheitspartei SED, aus der kurz darauf die SED-PDS wurde. Hier ist er auf dem 1. Parteitag der PDS im Februar 1990 neben Hans Modrow (r.), dem Vorsitzenden des DDR-Ministerrates, zu sehen.

Gysi im Mai 1994 bei einer Wahlkampfveranstaltung in Chemnitz. Gysi, Jahrgang 1948, kommt aus einer Familie, die in der DDR bekannt war. Sein Vater war Kulturminister, dann Botschafter in Italien und schließlich Staatssekretär für Kirchenfragen. Der Sohn brachte es 1971 zum jüngsten Anwalt der DDR, vertrat später auch prominente Oppositionelle. Nebenher erzog er nach der Trennung von seiner ersten Frau alleine seinen Sohn.

Noch aus dieser Zeit rührt die Debatte, ob Gysi als Informeller Mitarbeiter (IM) für die Stasi Mandanten bespitzelt hat. Gysi selbst bestreitet dies vehement.

Gregor Gysi mit dem damaligen Vorsitzenden der Linkspartei, Oskar Lafontaine (l.) im Jahr 2006. 2007 hatten die WASG und die zuvor in Linkspartei umbenannte PDS auf einem Parteitag zur gesamtdeutschen Partei Die Linke fusioniert.

Mit fast 20 Jahren im Bundestag (seit 2005) ist Gysi inzwischen einer von Deutschlands erfahrensten Parlamentariern.

Immer wieder machte Gysi die Gesundheit zu schaffen. Er hat drei Herzinfarkte, einen Hörsturz und eine Hirnoperation hinter sich. Von seiner zweiten Frau Andrea Lederer – einer früheren PDS-Abgeordneten – ist er geschieden. Die gemeinsame Tochter ist inzwischen erwachsen.

Von 2013 bis 2015 durfte sich Gysi Oppositionsführer nennen.

Regierungserfahrung hat er kaum: Als Wirtschaftssenator in Berlin trat er 2002 nach nur einem halben Jahr zurück.

Hier ist Gysi auf dem PDS-Parteitag 1998 in Rostock zu sehen.

Wahlkampf 1990 für die PDS. Er ist, wegen der seltenen Paarung von Sprachgewalt und Witz, aber auch regelmäßig unter den Top Ten der Talkshow-Gäste. Gysi wurde auch eingeladen, als er zwischendurch kein Mandat hatte.
Weitere Informationen zu Gregor Gysi finden Sie hier.

Der politische Schwerpunkt Gysis liegt im Bereich soziale Gerechtigkeit, sowohl im innenpolitischen als auch im außenpolitischen Sinne.

Am 5. Mai 2020 wurde er von seiner Fraktion als Nachfolger von Stefan Liebich zum außenpolitischen Sprecher der Linke gewählt. Nun kündigte er an, sich aus diesem Amt zurückzuziehen.
