Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besichtigt die für Nord Stream 1 gewartete Turbine in Mülheim, die für den Weitertransport nach Russland bereitsteht.

Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden von Siemens Energy, Christian Bruch (l), schaut sich der Bundeskanzler die Turbine an, die zum Symbol für den Streit um Gaslieferungen von Russland nach Deutschland geworden ist.

„Mit der Lieferung der Turbine haben wir Putins Bluff auffliegen lassen“, sagte Scholz.

Die Wartung und Verschiffung der Nord-Stream-1-Turbine hatte in den vergangenen Wochen in Kanada für Wirbel und Druck auf Premier Justin Trudeau gesorgt. Ottawa umging mit der Auslieferung seine eigenen Sanktionen gegen Moskau und verärgerte damit auch die ukrainische Führung.

Ein Siemensmitarbeiter steht vor der in Kanada für die Erdgas-Pipeline Nordstream 1 gewarteten Turbine.

Christian Bruch vor der Turbine. Gazprom hatte seinem Vertragspartner Siemens Energy wiederholt vorgeworfen, nicht die nötigen Dokumente und Informationen zur Reparatur der Maschine übermittelt zu haben. Siemens Energy hatte die Vorwürfe von Gazprom zurückgewiesen.

Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit der fehlenden Turbine. Nach Angaben des russischen Energiekonzerns Gazprom ist sie wichtig, um den nötigen Druck zum Durchpumpen des Gases aufzubauen.

„Bei der Entscheidung, die Turbine zu liefern, handelt es sich wohl kaum um eine Gefälligkeit gegenüber Gazprom, sondern vielmehr um ein starkes Zeichen der Unterstützung für Deutschland und Europa“, macht Scholz deutlich.