Warnung vor den Folgen Foodwatch will Energydrinks für Jugendliche verbieten

Berlin · Energydrinks machen wach und sind gerade bei Jugendlichen beliebt - können aber laut Foodwatch auch zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und sogar zum Tod führen. Die Organisation fordert ein Verbot für Minderjährige.

Nachdem Lettland als zweiter EU-Mitgliedstaat ein Verkaufsverbot von Energydrinks an Minderjährige beschlossen hat, erneuert die Verbraucherorganisation Foodwatch ihre Forderung nach einer Altersgrenze für Energydrinks in Deutschland. Während Lettland "das einzig Richtige" mache, dürften die "umstrittenen Wachmacher" in Deutschland weiter "ungeniert an Kinder und Jugendliche verkauft werden", erklärte Oliver Huizinga von Foodwatch am Montag. Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) müsse handeln.

Energydrinks, die besonders bei jungen Menschen beliebt sind, werden laut Foodwatch mit Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen, Nierenversagen und sogar Todesfällen in Verbindung gebracht. Die Europäische Lebensmittelbehörde Efsa hatte im Mai 2015 eine Studie veröffentlicht, wonach die Unbedenklichkeitsschwelle bei Heranwachsenden bei rund drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht liegt. Dies sind beispielsweise zwei koffeinhaltige Limonaden mit insgesamt 150 Milligramm für einen 50 Kilogramm wiegenden Jugendlichen.

Darum klappt es mit dem Kinderwunsch nicht
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Neben den Verbraucherschützern hatte sich auch die SPD für ein Verkaufsverbot der Getränke an Minderjährige stark gemacht. Schmidt lehnt dies bislang allerdings ab und verweist auf die geltenden Grenzwerte und Warnhinweise.

Das Parlament in Lettland hatte im Januar ein Verkaufsverbot für Minderjährige beschlossen, das ab 1. Juni gelten soll. Damit ist das baltische Land nach Litauen das zweite EU-Land mit einer Altersgrenze ab 18 Jahren für die umstrittenen Getränke.

Um ein Verbot an Minderjährige in Deutschland zu erreichen, hat Foodwatch eine E-Mail-Protestaktion ins Leben gerufen. An dieser haben sich nach Angaben der Organisatoren bereits mehr als 28.000 Menschen beteiligt.

(hebu/afp)
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