Ehemaliger CSU-Politiker klagt über Haftbedingungen "Focus": Pfahls wird Anfang September ausgeliefert

München/Hamburg (rpo). Der ehemalige Verteidigungsstaatssekretär Holger Pfahls wird voraussichtlich Anfang September von Frankreich nach Deutschland ausgeliefert, wie der "Focus" berichtet . Dies habe ein Sprecher der Pariser Staatsanwaltschaft bestätigt, berichtete das Münchner Magazin vorab.

Unterdessen kritisierte der im berüchtigten Santé-Gefängnis untergebrachte 61-Jährige gegenüber der "Bild"-Zeitung seine Haftbedingungen. Diese seien "etwas besser als im Kongo", sagte Pfahls. Sein Essen müsse er meistens wegschütten, außerdem bekomme er nicht ausreichend Trinkwasser. Zu seinem Gesundheitszustand sagte Pfahls, er leide an einer Nierenentzündung und müsse deshalb ärztlich versorgt werden.

In dem Interview äußerte sich Pfahls erstmals seit seiner Flucht 1999 wieder in der Öffentlichkeit. Der ehemalige CSU-Politiker, der früher auch Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz war, ist in Augsburg wegen Steuerhinterziehung und Bestechlichkeit angeklagt. Pfahls soll als Staatssekretär 3,8 Millionen Mark (etwa 1,94 Millionen Euro) Bestechungsgeld angenommen und nicht versteuert haben. Das Geld soll Pfahls von dem Waffenhändler Karlheinz Schreiber als Gegenleistung dafür erhalten haben, dass er Anfang der 90er Jahre ein Panzergeschäft der Bundesregierung unter dem damaligen Kanzler Helmut Kohl (CDU) mit Saudi-Arabien gegen Widerstände durchboxte.

(afp)
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