Versorgung mit Flüssiggas Belgisches Unternehmen plant LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Wilhelmshaven · Neben der möglichen Rückkehr des Düsseldorfer Energiekonzerns Uniper bietet sich ein weiteres Unternehmen für den Aufbau eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven an. Die belgische Firma Tree Energy Solutions plant einen Betrieb ab 2025.

 Der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven.

Der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven.

Foto: dpa/Sina Schuldt

In Anbetracht des Krieges Russlands gegen die Ukraine und der Debatte über Europas Energiesicherheit werde man das Projekt eines „Green Energy Hubs“ in der Hafenstadt beschleunigen, kündigte die belgische Firma Tree Energy Solutions (TES) am Mittwoch an. Demnach wird ein Betrieb in großem Maßstab ab 2025 angepeilt.

TES plant dort schon eine Anlage zur Produktion von Wasserstoff. Dieser wird in anderen Ländern zunächst mit Hilfe von Ökostrom aus Wasser gewonnen (Elektrolyse) und kommt - mit CO2 chemisch gebunden in Erdgas beziehungsweise Methan - per Schiff in Deutschland an. Ein Teil kann dann in Wasserstoff zurückverwandelt, ein Teil des Erdgases ins Versorgungsnetz gegeben werden. Um „grünes“ Gas handelt es sich, wenn bei der späteren Verbrennung kein zusätzliches CO2 frei wird.

LNG ist tiefgekühltes, unter hohem Druck verflüssigtes Erdgas, das sich in Tankern transportieren lässt und in Europa als Alternative zu Pipeline-Gas aufgebaut werden soll. Bisher bezieht die EU knapp die Hälfte ihres herkömmlichen Erdgas-Bedarfs aus Russland. Diese hohe Abhängigkeit soll nun so rasch wie möglich verringert werden.

Das Vorhaben in Wilhelmshaven läuft laut TES grundsätzlich bereits seit 2019. Es solle nun „schneller eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung Deutschlands spielen“. Hauptziel war eigentlich der Import grünen Wasserstoffs. Dieser soll als Speichermedium für elektrische Energie in der Energiewende, in der Produktion CO2-armen Stahls und als Treibstoff für Brennstoffzellen dienen. Übergangsweise soll aber auch LNG von den Anlagen aufgenommen werden können, so TES.

Zuvor hatte auch das „Handelsblatt“ über die Pläne berichtet.

(th/dpa)
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