Protestaktion Flüchtlingshelfer stellen 13.000 Stühle vor den Bundestag

Berlin · Mit rund 13.000 Stühlen vor dem Bundestag haben mehrere Hilfsorganisationen für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen in Deutschland demonstriert. Die Stühle sollen demnach für die Menschen im Flüchtlingslager Moria stehen.

Aktivisten stellen Stühle auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude in Berlin auf.

Aktivisten stellen Stühle auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude in Berlin auf.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Unter dem Motto „Lager evakuieren, der Platz ist da!“ stellten Vertreter von Seebrücke, Sea-Watch, der Gruppe #LeaveNoOneBehind und Campact am Montag die Stühle auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude als Protest-Installation auf. Sie forderten von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), die Solidarität und Aufnahmebereitschaft von Bundesländern wie Berlin und Thüringen nicht zu verhindern.

Andere Bundesländer sollten ebenfalls ihre Spielräume nutzen und Landesaufnahmeprogramme für Flüchtlinge beschließen, erklärten die Organisationen. Zudem wurden ein europäisches Seenotrettungsprogramm und die sofortige Evakuierung aller Flüchtlingslager in Griechenland gefordert, nachdem im Camp Moria erstmals eine Coronavirus-Infektion bei einem Bewohner nachgewiesen wurde.

„Die Notlage verlangt schnelle Hilfe und sofortiges Handeln“, sagte Tareq Alaows von der Organisation Seebrücke. Doreen Johann von der Seenotrettungsorganisation Sea-Watch erklärte: „Nachdem in den letzten Tagen die Bilder mit Rechtsextremen vor dem Reichstagsgebäude um die Welt gingen, wollen wir zeigen, was stattdessen vor dieses Gebäude gehört: Ein Protest für die Achtung der Menschenwürde und Menschenrechte.“

Die 13.000 Stühle sollten den Angaben zufolge die Menschen symbolisieren, die derzeit im griechischen Flüchtlingslager in Moria leben. Ähnliche Aktionen waren demnach auch in Bamberg, Dortmund, Darmstadt, Freiburg, Fürth und Hamburg geplant.

(ahar/epd)
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