Flüchtlinge in Deutschland Zahl freiwilliger Ausreisen abgelehnter Asylbewerber sinkt

Berlin · Die Zahl ankommender Asylsuchender in Deutschland sinkt seit Jahren. Gleichzeitig geht auch die Zahl freiwilliger Ausreisen abgelehnter Asylbewerber zurück.

 Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sinkt die Zahl der freiwilligen Ausreisen abgelehnter Asylbewerber.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sinkt die Zahl der freiwilligen Ausreisen abgelehnter Asylbewerber.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Von Januar bis Mai dieses Jahres kehrten nach vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums bundesweit 7548 Menschen mit Hilfe eines humanitären Förderprogramms freiwillig in ihr Herkunftsland zurück. Das waren etwa 1500 Ausreisen pro Monat.

Im gesamten Jahr 2017 wurden noch 29.522 freiwillige Ausreisen über das Förderprogramm gezählt, das entspricht monatlich fast 2500. 2016 verzeichnete das Ministerium sogar 54.006 freiwillige Ausreisen über das Rückkehrförderprogramm von Bund und Ländern - das waren 4500 im Monat. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe hatten zuerst über die Zahlen berichtet.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) erklärte den Rückgang der freiwilligen Ausreisen demnach mit den ebenfalls seit 2017 gesunkenen Zahlen von Asylsuchenden. Das Bamf nahm im Jahr 2017 insgesamt 222.683 Asylanträge entgegen, im laufenden Jahr waren es 93.316 Anträge. 2016 zählte das Bundesamt sogar 745.545 Erst- und Folgeanträge auf Asyl.

In NRW gab es in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mit 2417 Fällen die meisten freiwilligen Ausreisen abgelehnter Asylbewerber, die durch das Förderprogramm unterstützt wurden. Danach folgen Bayern mit 1108 und Baden-Württemberg mit 695 Ausreisen, im Saarland waren es lediglich sieben. Ende Mai waren bundesweit 233.903 Menschen ausreisepflichtig, darunter 172.809 Geduldete.

(mba/epd)
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