Gesundheitsministerium: Berechnung unseriös Finanzexperte erwartet Pflegebeitrag von sieben Prozent

Berlin (RPO). Angesichts steigender Kosten für die Pflege alter Menschen erwartet Finanzexperte Bernd Raffelhüschen einen Anstieg der Beiträge zur Pflegeversicherung. "Spätestens im Jahr 2045 müssen Arbeitnehmer rund sieben Prozent ihres Einkommens für die Pflegeversicherung abführen. Das ist eine Steigerung um mehr als 400 Prozent im Vergleich zum heutigen Satz."

Pflegekompromiss - wie es jeden Einzelnen trifft
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Das sagte Raffelhüschen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das Bundesgesundheitsministerium wies die Berechnung als unseriös zurück.

Der Wissenschaftler vom Freiburger Forschungszentrum Generationenvertrag sagte, die Beitragssätze müssten stark steigen, um die bisherigen Leistungen weiter zu finanzieren. Er forderte einen Umbau der Pflegeversicherung und mehr private, kapitalgedeckte Vorsorge: "Noch können wir aus der umlagefinanzierten Pflegeversicherung aussteigen", sagte er.

Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums sagte der AP, die Langzeitprognose Raffelhüschens sei unzutreffend. Das Ministerium kenne keinen seriösen Experten, der solche Prognosen angestellt hätte. "Die Pflegereform ist solide berechnet und finanziert", erklärte sie.

(ap)
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