„Bismarck war Kanzler? Ach was. Witzig!" Politiker blamieren sich bei Geschichtsquiz auf Youtube

Berlin · Bundestagsabgeordnete haben sich in einer Youtube-Show Quiz-Fragen zur jüngeren Deutschen Geschichte gestellt. Dabei wurde deutlich: Einige Wissenslücken waren durchaus beachtlich. Schon beim Gründungsjahr der BRD ging es los.

 Philipp Amthor, Bundestagsabgeordneter der CDU.

Philipp Amthor, Bundestagsabgeordneter der CDU.

Foto: dpa/Christian Charisius

Am Donnerstag ist auf dem YouTube-Kanal „MrWissen2go Geschichte | Terra X“ ein Quiz zur deutschen Geschichte erschienen. Die Kandidaten, allesamt Mitglieder des deutschen Bundestages, stellten sich dabei den Fragen von Mirko Drotschmann, dem Host des Kanals. Angefangen bei der deutschen Nationalversammlung über das Frauenwahlrecht bis hin zur Gründung der BRD ging es rund um die jüngere Vergangenheit Deutschlands.

Schon im Vorspann des 13-minütigen Videos wird klar, dass einige der Kandidaten ins Schwimmen geraten. Auf Twitter werden besonders die Auftritte von Emilia Fester (Bündnis 90/Die Grünen) und Philipp Amthor (CDU) diskutiert. Fester bleibt nach gestellter Frage oft ratlos zurück und ist durchaus über Otto von Bismarck als ersten deutschen Reichskanzler überrascht: „Der Bismarck? Ach was, wirklich? Der war Kanzler? Witzig!“

Amthor datiert den Reichstagsbrand auf den Tag, an dem Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde. Hier konnte Emilia Fester wiederum mit der richtigen Antwort überzeugen.

Doch auch die anderen Teilnehmer werden das ein oder andere Mal auf dem falschen Fuß erwischt. So muss Götz Frömming (AfD) beim Jahr der Einführung des Frauenwahlrechts passen, Dietmar Bartsch (Die Linke) liegt beim Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland um ein Jahr daneben und Ates Gürpinar (Die Linke) gerät beim Jahr der Abschaffung des sogenannten „Homosexuellen-Paragraphs“ ins Straucheln.

 Emilia Fester (Bündnis 90/Grüne) im Bundestag.

Emilia Fester (Bündnis 90/Grüne) im Bundestag.

Foto: dpa/Michael Kappeler

„Wer den Reichskanzler Bismarck nicht kennt, hat im Bundestag nichts verloren“, schreibt ein Twitter-Nutzer. Ein anderer Nutzer ist jedoch gegenteiliger Meinung: „Mir ist wichtig, dass Abgeordnete sich in den relevanten Themen von heute und morgen auskennen, sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen befassen, redlich und empathisch sind.“

Außer den bereits Genannten nahmen Daniel Baldy (SPD), Nils Gründer und Agnes Strack-Zimmermann (beide FDP) und Franziska Hoppermann (CDU) am kleinen Geschichtstest teil - mal mehr, mal weniger souverän.

(glaw)
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