Nach Debatte um Eignung Ferda Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten gewählt

Berlin · Mit einer knappen Mehrheit wurde die Publizistin am Donnerstag in das Amt gewählt. In den vergangenen Wochen war eine Debatte um die 42-Jährige und ihre Eignung für den Posten entbrannt.

 Die Publizistin Ferda Ataman sitzt vor der Wahl im Deutschen Bundestag auf der Besucher-Tribüne.

Die Publizistin Ferda Ataman sitzt vor der Wahl im Deutschen Bundestag auf der Besucher-Tribüne.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Ferda Ataman ist zur Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung gewählt worden. Die Publizistin erreichte am Donnerstag im Bundestag etwas mehr als die notwendige sogenannte Kanzlermehrheit von 369 Stimmen. 376 Abgeordnete stimmten für die 42-Jährige, 278 gegen sie. Es gab 14 Enthaltungen.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schreibt für die Wahl zur Besetzung der „Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung“ die Kanzlermehrheit vor. Dabei handelt es sich um die Mehrheit nicht nur der anwesenden, sondern aller 736 Bundestagsabgeordneten.

Die Ampel-Koalition hat zusammen 416 Abgeordnete, also 47 mehr als es für die notwendige Mehrheit gebraucht hätte. Die Wahl fand wie vom Gesetz ebenfalls vorgeschrieben ohne weitere Debatte statt.

Auf Vorschlag des Bundesfamilienministeriums hatte das Bundeskabinett Ataman im Juni für den Posten nominiert. Union, AfD und auch einzelne Vertreter der Regierungspartei FDP hatten die Personalie scharf kritisiert. Sie sprechen Ataman die Eignung für das Amt ab, bezeichneten sie unter anderem als „linke Aktivistin“ und werfen ihr vor, „Clan-Kriminalität“ und Islamismus zu verharmlosen. Politiker von SPD und Grünen hatten von haltlosen Behauptungen und einer Kampagne gegen die Publizistin gesprochen.

(bora/dpa)
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