Haseloff brauchte zwei Anläufe in Sachsen-Anhalt Fehlstart für die Deutschland-Koalition

Analyse | Magdeburg · Er hatte eigens die FDP mit an Bord geholt, obwohl es für CDU-Wahlsieger Reiner Haseloff in Sachsen-Anhalt schon mit der SPD für die Mehrheit gereicht hätte. Doch dann scheiterte er bei der Wiederwahl als Ministerpräsident im ersten Wahlgang deutlich. Die Hintergründe des neuen Misstrauens in Magdeburg.

 16.09.2021, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Medienvertreter drängen sich im Plenarsaal des Landtages von Sachsen-Anhalt vor dem Platz von Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. Zuvor war Haseloff im zweiten Wahlgang zum Ministerpräsidenten wiedergewählt worden. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

16.09.2021, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Medienvertreter drängen sich im Plenarsaal des Landtages von Sachsen-Anhalt vor dem Platz von Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. Zuvor war Haseloff im zweiten Wahlgang zum Ministerpräsidenten wiedergewählt worden. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Alles scheint Routine im Magdeburger Landtag an diesem Donnerstagvormittag. CDU, SPD und FDP haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf Deutschlands erste schwarz-rot-gelbe Deutschland-Koalition geeinigt, Reiner Haseloff braucht 49 Stimmen zur Wiederwahl als Ministerpräsident, seine Koalition hat 56 und sich auf Seite 154 des Koalitionsvertrages schriftlich zu seiner Wahl verpflichtet. Doch plötzlich geht ein Raunen durch den Landtag, als Parlamentspräsident Gunnar Schellenberger das Ergebnis bekannt gibt: „Mit Ja haben gestimmt: 48, mit Nein haben gestimmt: 49.“ Die Gesichtszüge der Protagonisten entgleisen.