Philipp Rösler "FDP soll mehr mit den Kirchen sprechen"

Berlin (RPO). Der FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler (38) will den Dialog seiner Partei mit Kirchen und Gewerkschaften intensivieren. "Ich glaube, diese Diskussion ist etwas zu kurz gekommen in den vergangenen Jahren", sagte der Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler in einem Interview.

Das ist Philipp Rösler
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Die liberale Partei sei davon überzeugt, mehr Menschen mobilisieren zu können, als die derzeitigen Umfragen widerspiegeln. Er erwarte von den Kirchen Impulse zu aktuellen politischen Fragen, erklärte Rösler, der Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ist. Ausdrücklich würdigte er das aktuelle Sozialwort der katholischen Bischöfe, welches den Wert der Freiheit betont habe. Dies habe ihn "tief bewegt", sagte er. "Man sollte die Kirchen nie unterschätzen, auch wenn es um politische Ereignisse geht". Sie hätten einen "einzigartigen Fundus von Werten und Erfahrungen", so der FDP-Chef gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Capital".

Rösler äußerte sich in dem Interview auch ausführlich zu seinem persönlichen Glauben. "Es ist gut zu wissen, dass es einen gibt, der über uns steht", so Rösler. "Für mich sind mein christliches und mein liberales Wertegerüst sehr gut vereinbar." Mit Blick auf die Kritik, die es an seiner Arbeit gibt, erklärte Rösler: Sein Glaube gebe ihm "die nötige Gelassenheit", nicht jedes kritische Wort als persönlichen Angriff zu werten.

Rösler hatte sich vor elf Jahren taufen lassen. Seit drei Jahren gehört er dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an. Zu seinem Verständnis von kirchlichem Engagement sagte er: "Ich engagiere mich ganz bewusst wegen meines Glaubens in der Gemeinschaft der Kirche und nicht zuerst aus basisdemokratischem Antrieb."

(KNA/felt)
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