Union legt zu FDP sackt auf zwei Prozent ab

Hamburg · Die schwarz-gelbe Koalition driftet in der Wählergunst weiter auseinander. Während die Union um dritten Mal in Folge einen Punkt auf inzwischen 34 Prozent zulegt, gibt ihr Regierungspartner FDP einen Punkt auf zwei Prozent ab.

Die Gewinne der Union in dem am Mittwoch veröffentlichten wöchentlichen "Stern"-RTL-Wahltrend, die vor den Parteitagen von FDP und CDU erhoben wurde, sind nach den Worten von Forsa-Chef Manfred Güllner vor allem auf Kanzlerin Angela Merkel zurückzuführen. "Viele Menschen haben den Eindruck, dass sie in der Eurokrise ihren Kurs und ihre Rolle gefunden hat. Dass sie weiß, was sie will, und für Lösungen kämpft", sagte er dem "Stern".

Auch die Kompetenz der Union werde besser bewertet. 22 Prozent der Deutschen seien der Ansicht, CDU/CSU könnten die Probleme des Landes am ehesten lösen. Der SPD trauen dies der Umfrage zwölf Prozent zu, der FDP Null Prozent. Für die FDP kommt erschwerend hinzu, dass sogar 57 Prozent ihrer Anhänger die von der Partei vehement geforderten und in der Koalitionsrunde auch durchgesetzten Steuersenkungen für nicht sinnvoll bewerten. "Die Partei gerät in Gefahr, als überflüssig zu gelten", sagte Güllner. Steuersenkungen halten der Umfrage zufolge 36 Prozent aller Bürger für sinnvoll, 58 Prozent dagegen für nicht sinnvoll.

Die SPD kann ihre Aufholjagd nicht fortsetzen. Sie gibt zur Vorwoche zwei Punkte auf 26 Prozent ab, die Grünen verharren bei 15 Prozent. Beide zusammen lägen damit zwar deutlich vor dem jetzigen Regierungslager, bräuchten für eine Regierungsbildung einen weiteren Partner. Je neun Prozent würden sich der Umfrage zufolge für die Linke und die Piratenpartei entscheiden, wenn kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, ein Plus von jeweils einem Punkt.


Für die Sonntagsfrage interviewte Forsa 2503 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 7. bis 11. November, für die Frage zu Steuersenkung 1003 am 10. und 11. November 2011.

(RTR)
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