Früherer Bundesinnenminister „Nein-Sager-Partei“ – FDP-Veteran Baum rügt eigene Partei

Köln · Der frühere FDP-Bundesinnenminister Gerhart Baum hat in einem Podcast ungewohnte Kritik an seiner Partei geäußert. Ein Tempolimit etwa sei für ihn längst überfällig. Lob gibt es dagegen für Robert Habeck.

 Der frühere Bundesinnenminister und FDP-Politiker Gerhart Baum. (Archivfoto)

Der frühere Bundesinnenminister und FDP-Politiker Gerhart Baum. (Archivfoto)

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Das FDP-Urgestein Gerhart Baum hat seine eigene Partei für ihr Handeln in der Klimakrise kritisiert und sich für ein Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen. „Die FDP tritt immer als Nein-Sager-Partei auf“, sagte er dem am Freitag erschienen Podcast „Die Wochentester“ des „Kölner Stadt-Anzeigers“ und des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Traut man ihr wirklich zu, den Klimawandel zu bekämpfen? Ich hätte längst auf den Autobahnen eine Geschwindigkeitsbegrenzung gemacht.“

Der 89-jährige frühere Bundesinnenminister (1978-1982) lobte dagegen ausgerechnet einen Grünen-Politiker: „Die Position, die Herr Habeck einnimmt, vermisse ich bei der FDP. Es ist mir alles zu kalt und zu rational“, sagte er. „Ich habe eine gewisse Skepsis gegenüber der Haltung der FDP zum Staat. Der Staat ist nicht böse. Er hat wichtige Aufgaben“, kritisierte der frühere Spitzenpolitiker seine eigene Partei weiter.

(albu/dpa)
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