Auch in Naturschutzgebieten FDP will schonungslose Jagd auf Waschbären

Berlin · Schalldämpfer an Waffen und eine intensivere Jagd auf Waschbären erlauben, Jagdverbote in Naturschutzgebieten abschaffen: Die Liberalen fordern mehr Rechte für Jäger. Bestehende Verbote würden einer grünen Ideologie folgen.

 Ein Waschbär blickt in die Kamera.

Ein Waschbär blickt in die Kamera.

Foto: dpa/Felix Heyder

Die FDP fordert mehr „Beinfreiheit“ für Jäger und eine schonungslose Jagd auf sogenannte invasive Tierarten wie Waschbären. In einem Papier der FDP-Bundestagsfraktion heißt es, zum Schutz einheimischer Tiere müsse eine „intensive Bejagung (...) ohne Schonzeit“ der „äußerst aggressiven“ Waschbären oder Marderhunde ins Jagdrecht aufgenommen werden. „Jäger betreiben ehrenamtlichen Natur- und Artenschutz – und haben dafür eine anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen. Statt sie immer mehr mit ideologischen Fesseln zu belegen, brauchen wir mehr Vertrauen und Beinfreiheit für die Jägerschaft“, sagte der FDP-Abgeordnete Karlheinz Busen.

Jäger würden gebraucht, um Landwirte vor Ernteausfällen zu bewahren, die Zahl der Wildunfälle im Straßenverkehr zu reduzieren und um Artenvielfalt im Wald zu erhalten. „Unsere heimischen Tierarten müssen wir auch besser schützen.“

Ohne die Arbeit der Jäger wäre Busen zufolge auch die Zahl der Wildunfälle im Straßenverkehr höher. Den gemeldeten Sachschaden habe die Versicherungswirtschaft im Jagdjahr 2016/17 auf 680 Millionen Euro beziffert.

Jagdverbote in Naturschutzgebieten lehnt die FDP ab. „Das bestehende Verbot folgt einer grünen Ideologie, die Jäger als mordlüsterne Tierquäler sieht“, heißt es in dem Papier. Außerdem sollten Hilfsmittel wie Schalldämpfer für die Lärmreduktion und Nachtzielgeräte für bessere Treffgenauigkeit in der Schwarzwildjagd für Jäger freigeben werden. „Jeder Jäger muss bundesweit selbst entscheiden dürfen, ob Hilfsmittel eingesetzt werden oder nicht.“

(kd)
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