Nach Shitstorm gegen Grünen-Politiker Jörg Rupp FDP-Frau nimmt Entschuldigung nach "Titten-und-Beine"-Tweet an

Düsseldorf · "Muss man sich mal vorstellen: mit Titten und Beinen anstatt Inhalten" - mit diesem sexistischen Tweet hat Grünen Politiker Jörg Rupp, Mitglied des Landesvorstandes in Baden-Württemberg, einen Shitstorm ausgelöst. Gerichtet war die Nachricht an die Hamburger FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding. Sie hat Rupps Entschuldigung angenommen.

 Katja Suding ist Spitzenkandidatin der FDP in Hamburg.

Katja Suding ist Spitzenkandidatin der FDP in Hamburg.

Foto: dpa, fux

Für die Grünen ist Feminismus ein wichtiges Thema. Da passen sexistische Äußerungen eines Politikers, der sogar eine Funktion in einem Landesvorstand der Partei übernimmt, nicht ins Bild. Entsprechend deutlich ist der Shitstorm ausfgefallen, über den wir schon berichtet haben.

Auslöser war der folgende Tweet, den Rupp als Reaktion auf das Ergebnis der FDP bei der Hamburger Bürgerschaftswahl schrieb. Die FDP erreichte mit Suding als Spitzenkandidatin 7,4 Prozent. In den letzten 1 1/2 Jahren hatte es die FDP bei keiner Wahl in ein Landesparlament geschafft.

muss man sich mal vorstellen: mit Titten und Beinen anstatt Inhalten. #fassungslos #fdp

Seitdem er sich mehfach bei Twitter entschuldigt hat, wirkt der Twitter-Account von Jörg Rupp sehr bemüht. Er schreibt viel und versucht die Aufmerksamkeit um seine Person auf andere Themen zu lenken. Er beschäftigt sich mit Windkraft, Flüchtlingspolitik, den Elsässer-Prozess oder Geheimdienstpolitik. Über den Tweets prangt das Profilbild des Politikers. Jörg Rupp räkelt sich entspannt auf einem grünen Sofa und spielt mit seinem Handy.

Rupp: "Ich empfinde Scham"

Doch die Reaktionen haben Rupp intensiv verfolgt und ihn veranlasst ausführlich in seinem Blog Stellung zu nehmen. Er schreibt: "Und spätestens heute morgen mit dem Aufwachen ist es auch ganz deutlich. Ich wollte den Sexismus anprangern, dabei provokant sein — und habe mich sexistisch geäußert. Das ist durch nichts zu rechtfertigen — kurzfristige geistige Umnachtung vielleicht gerade noch." Er schildert den Hergang aus seiner Sicht und endet den Text mit einer wiederholten Entschuldigung: "Ich empfinde Scham und es tut mir sehr leid."

Katja Sudding hat sich aus der Aufregung herausgehalten. Gegenüber Focus Online äußerte sie sich knapp: "Dem grünen Herrn aus Baden-Württemberg sind offenbar die Gäule durchgegangen", so Sudding. Man habe sich bei ihr entschuldigt, "damit ist das für mich erledigt".

Rupp reagierte auf Twitter erleichtert auf Suddings Äußerung:

danke @KatjaSuding fürs annehmen der Entschuldigung "Man habe sich bei ihr entschuldigt, "damit ist das für mich erledigt" #fb

Eigentlich sollte die Geschichte auch für ihn erledigt sein, doch eine Stunde leitete er noch folgende Netzreaktion an seine Follower weiter:

@JoergRupp Die Grünen haben weder Inhalte, noch Titten und Beine.

Viele Nutzer bleiben auch nach der Entschuldigung bei ihrer Haltung - einer Lektion die auch Rupp gelernt haben dürfte: Erst denken, dann twittern.

(dafi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort