Streit um die Organspende FDP-Chef Lindner gegen Widerspruchslösung

Berlin · Christian Lindner hat sich am Montag in Berlin gegen die Widerspruchslösung bei der Organspende ausgesprochen. Für ihn sei das ein Einschnitt in die freie Selbstbestimmung der Menschen. „Diese Entscheidung muss von jedem selbst getroffen werden“, sagte Lindner.

 Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP, spricht im Bundestag zu den Abgeordneten.

Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP, spricht im Bundestag zu den Abgeordneten.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

FDP-Chef Christian Lindner ist gegen die sogenannte Widerspruchslösung bei der Organspende. „Das ist ein Einschnitt in die freie Selbstbestimmung der Menschen“, sagte Lindner am Montag in Berlin. „Richtig wäre gewesen, dafür zu sorgen, dass mehr Menschen aus freiem Willen sich entscheiden zur Organspende.“

Zuvor hatten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Abgeordnete mehrerer Parteien einen neuen Gesetzentwurf zur Organspende vorgestellt, der die doppelte Widerspruchslösung vorsieht. Damit wäre jeder erst einmal automatisch ein potenzieller Spender – es sei denn, er oder sie widerspricht aktiv. Vor einer Organentnahme soll der Arzt zusätzlich den nächsten Angehörigen fragen müssen, ob diesem ein schriftlicher Widerspruch oder ein der Entnahme entgegenstehender Wille bekannt ist.

„Ich bin Organspender und überzeugt davon, dass das richtig ist, wenn man seine Organe zur Verfügung stellt für Menschen, deren Leben dann gerettet werden kann. Aber diese Entscheidung muss von jedem selbst getroffen werden“, sagte Lindner. Eine Möglichkeit sei es etwa, Menschen bei Behördengängen nach ihrer Spendebereitschaft zu fragen.

(dpa)
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