Fotos Fallschirmjäger absolvieren Manöver in Bayern
Mehr als 1300 Fallschirmjäger aus elf Nationen werden bei "Swift Response", dem größten Luftlandemanöver der Nato, im bayerischen Hohenfels aus der Luft abgesetzt. Es ist ein unübersehbares Signal, dass das Baltikum schnell geschützt werden kann. Estland, Lettland und Litauen, aber auch Polen fühlen sich durch russische Militäraktivitäten bedroht und fordern mehr Unterstützung durch die Nato.
Erstmals bei einem Manöver in Deutschland ist das Kipprotor-Flugzeug V-22 "Osprey" im Einsatz, von dem die USA 458 Exemplare beschaffen wollen. Es kombiniert die Fähigkeit eines Hubschraubers mit der eines Transportflugzeuges: 24 voll ausgerüstete Soldaten können auf engstem Bereich abgesetzt werden.
Der Himmel über Hohenfels ist mit Fallschirmen gesprenkelt. Unter der Leitung der 82. Luftlandedivision trainieren 5000 Soldaten aus elf Nationen, darunter 650 deutsche Fallschirmjäger, "die Aufstellung schlagkräftiger, multinationaler Eingreifkräfte, die innerhalb weniger Stunden und Tage verlegbar sind, um mit ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit die Bündnispartner in Krisensituationen zu unterstützen", wie es offiziell heißt.
Ein Fallschirmjäger landet. Das Manöver mit dem Namen "Swift Response" ("Rasante Reaktion") ist die größte multinationale Übung seit Jahren auf deutschem Territorium.
Brian Winski aus North Carolina, Brigadegeneral der 82. US-Luftlandedivision, war einer von 1314 Nato-Soldaten, die am Fallschirm in der grünen Hügellandschaft des Truppenübungsplatzes Hohenfels zwischen Nürnberg und Regensburg in der Oberpfalz gelandet sind.
Der Senkrechtstarter "Osprey" setzt während des Manövers in der Oberpfalz amerikanische Ranger ab. Gemeinsam mit deutschen und italienischen Soldaten stürmen sie zur Vorbereitung der großen Luftlandung eine "feindliche Flugabwehrstellung" in einem Übungsdorf in Hohenfels.
Auch britische "Chinook"-Transporthubschrauber setzen Soldaten ab, um den Übungsangriff auf die gegnerische Stellung zu unterstützen. "Das Manöver richtet sich nicht gegen Russland", betonte der Oberbefehlshaber der US-Army in Europa, Generalleutnant Ben Hodges. "Es richtet sich gegen Bedrohungen aller Art und ist der beste Weg sicherzustellen, dass es nicht zu einem Krieg kommt."
Die US-Ranger stürmen vor. Ein solch großes Manöver gab es zuletzt im Kalten Krieg.
Der deutsche Generalmajor Eberhard Zorn (2. v. l.) im Kreis ranghoher Offiziere aus Griechenland, Italien, Polen und Bulgarien (verdeckt). Zorn betont die Internationalität von "Swift Response": Unter Führung der Bundeswehr stehen auch niederländische und polnische Fallschirmjäger.