Berliner Terroranschlag Parlamentarisches Kontrollgremium kritisiert Ermittlungen zu Amri
Berlin · Laut einem Medienbericht hat das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages im Fall des Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri Schwächen bei den Ermittlungen festgestellt. Das Gremium kritisiert das Gemeinsame Terrorismus-Abwehrzentrum, wie das RBB-Inforadio berichtet.
Das RBB-Inforadio beruft sich auf einen geheimen Untersuchungsbericht des Parlamentarische Kontrollgremium. Demzufolge gab es im Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum Schwächen im Verfahren zur Bewertung von islamistischen Gefährdern. Im Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum sind alle Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern vertreten.
Nachrichtendienste, vor allem der BND, seien darüber hinaus in die Ermittlungen gegen Amri nicht ausreichend eingebunden gewesen. In dem Bericht fordert das Gremium laut RBB ferner eine stärkere Einbindung von Justiz- und Ausländerbehörden, um Gefährder konsequent abschieben zu können.
Eine Arbeitsgruppe des Kontrollgremiums hatte die Ermittlungen zum Fall Amri vor dem Anschlag zwei Monate lang untersucht. Der abgelehnte tunesische Asylbewerber Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und zwölf Menschen getötet.