Party-Aktion lief aus dem Ruder Facebook überrollt Horst Seehofer

Düsseldorf · CSU-Chef Horst Seehofer sammelt Erfahrungen mit sozialen Netzwerken wie Facebook. Zuletzt lud er zu einer schicken Party in die Münchener Nobel-Disco P1 ein. Wegen des gewaltigen Ansturms ist nun Einlassstopp. Nicht jeder ist damit einverstanden

 CSU-Chef Horst Seehofer bekommt nach einer Einladung zu einer Facebook-Party mehr Zusagen als erwartet.

CSU-Chef Horst Seehofer bekommt nach einer Einladung zu einer Facebook-Party mehr Zusagen als erwartet.

Foto: Screenshot, Facebook

Am 8. Mai soll die Feier im Münchener Edel-Club P1 steigen. In der Rubrik "Veranstaltungen" waren auf Seehofers Facebook-Seite alle eingeladen, die zusagten und außerdem auf den "Gefällt mir"-Button klickten.

"Euer Zuspruch ist mir wichtig. Gleichzeitig ist es mir ein echtes Anliegen, Euch persönlich kennenzulernen", hieß es da in der Ankündigung der Veranstaltung. Neben kostenlosem Eintritt wurde den Gästen ein Freigetränk angekündigt.

Am Freitagabend hatten bereits mehr als 2400 Personen zugesagt. Aus der politischen Werbeaktion wurde zunehmend eine Internet-Lawine. Andere Nutzer haben da bereits Erfahrungen gesammelt. Insbesondere der Ruf von Facebook-Partys hat gelitten, seitdem privat gemeinte Einladungen mehrfach in unkontrollierbare Massenveranstaltungen ausuferten, die von der Polizei beendet werden mussten.

Nun hat Seehofer die Gästeliste geschlossen. Selbst Interessenten mit CSU-Parteibuch können nicht mehr teilnehmen. Grund: Bis zum späten Freitagabend war die Zahl der Zusagen auf rund 2500 angewachsen. Zu viel für die begrenzten Räumlichkeiten der Discothek.

Auf Seehofers Facebook-Seite heißt es dazu: "Liebe Facebook-Freunde, vielen Dank für die tolle Resonanz auf die Einladung zu Horst Seehofers Facebook-Party. Leider müssen wir ab jetzt einen Einlassstopp machen, da die räumlichen Kapazitäten des P1 ausgeschöpft sind."

Bei den Seehofer-Fans stößt das allerdings nicht uneingeschränkt auf Verständnis. Vielmehr wird Seehofer nun Ziel politischer Häme. "Erst auf öffentliche Einladung aussprechen und dann wieder zurückrudern.... Das erinnert mich an "Steuererleichterung für alle - ach ne.. doch nur für Hoteliers", schreibt einer in einem Kommentar. Auch die Forderung, die Party doch bittesehr ins Olympia-Stadion zu verlegen, wird laut.

Andere haben sich eher aufs Staunen verlegt. "Was für ein Shitstorm!", schreibt ein User. Solche Aktionen kennt man doch nur von Teenies, heißt es.

Bei einem Teil überwiegt jedoch immer noch die Vorfreude auf das,w as da noch kommen mag. Diejenigen, die sich rechtzeitig eingetragen haben, zeigen sich erwartungsfroh. "Das wird ein Spass. Gibt es auch eine Hüpfburg?", fragt ein User in einem Kommentar - und reibt sich schon virtuell die Hände bei der Vorstellung, wie die Polizei einschreitet, weil die Veranstaltung aus dem Ruder läuft.

(RP/pst/jre)
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