Werbung wird auf Nutzer zugeschnitten Justizministerium kritisiert Werberichtlinien von Facebook

Berlin · Am kommendem Freitag ändert das soziale Netzwerk Facebook mal wieder seine Richtlinien. Ziel ist es, die Werbeanzeigen noch stärker auf die Interessen der Nutzer abzustimmen. Das Bundesjustizministerium kritisiert nicht nur die Datenauswertung, sondern auch die Art und Weise, mit der Facebook seine Regeln durchsetzen will.

Das sind die wichtigsten Änderungen
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"Wenn Facebook permanent verfolgt, wie wir auf bestimmte Angebote im Netz reagieren, besteht eine große Gefahr, dass wir vorhersehbar und damit auch manipulierbar werden", sagte der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber (SPD) laut einem Vorabbericht dem "Tagesspiegel" aus Berlin vom Montag. Es bleibe unklar, welche Daten zu welchem Zweck verarbeitet, genutzt und ausgewertet würden.

Facebook aktualisiert am Freitag diverse Nutzungsbedingungen. Ein wesentlicher Bestandteil sind Werbeanzeigen. Das soziale Netzwerk will seine Werbung noch stärker auf die Nutzer zuschneiden und in diesem Zusammenhang auch deren Surfverhalten außerhalb von Facebook auswerten. Mitglieder, die dies nicht akzeptieren wollen, müssen sich aus dem sozialen Netzwerk abmelden.

Kelber kritisierte zudem, dass die Nutzer mit dem Einloggen am Stichtag automatisch ihre Einwilligung gäben. "Man wird gezwungen das Gesamtpaket zu wählen, Facebook lässt nur die Wahl alles oder nichts", erklärte Kelber. Er sprach sich dafür aus, dass die neuen Funktionen per Voreinstellung ausgeschaltet und nur aktiviert werden sollten, wenn sich der Nutzer dafür entscheide.

In Deutschland hat Facebook etwa 27 Millionen Nutzer, die sich mindestens einmal im Monat in das Netzwerk einklinken. Ein Großteil von ihnen ist täglich auf Facebook unterwegs. Das Netzwerk erwirtschaftet den Großteil seines Umsatzes mit Werbeeinnahmen.

(AFP)
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