Brandenburg Ex-Grünen-Schatzmeister muss ins Gefängnis

Potsdam · Der Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen, Christian Goetjes, muss wegen der Veruntreuung von rund 270.000 Euro Parteigeld ins Gefängnis. Das Landgericht Potsdam verurteilte ihn am Montag zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe und ließ ihn wegen Fluchtgefahr noch im Gerichtssaal verhaften.

 Christian Goetjes wurde noch im Gerichtssaal verhaftet.

Christian Goetjes wurde noch im Gerichtssaal verhaftet.

Foto: dpa, Patrick Pleul

Goetjes hatte im Prozess ausgesagt, mit dem Geld uneigennützig in Not geratenen Prostituierten geholfen zu haben. Sein Verteidiger hatte eine Bewährungsstrafe gefordert. Im Prozess war bekannt geworden, dass Goetjes in Berlin einen Escort-Service mit bulgarischen Prostituierten betreiben soll.

Laut Urteil hat sich Goetjes in 261 Fällen der gewerbsmäßigen Untreue schuldig gemacht. Zwischen Januar 2010 und Februar 2011 habe der 35-Jährige insgesamt rund 270 000 Euro abgezweigt, sagte Richter Jörg Tiemann.

Dies sei ihm allerdings leicht gemacht worden. "Das interne Sicherungssystem der Grünen hat vollständig versagt". Goetjes habe Anerkennung gesucht und sich interessant machen wollen, meinte Tiemann.

Das Gericht befürchtete, dass sich Goetjes erneut absetzen könnte angesichts der Strafe, die ihn erwartet. Der Angeklagte war 2011 zunächst verschwunden, als der Fall aufflog.

Zudem, so der Richter, seien seine Beziehungen ins Ausland - insbesondere nach Bulgarien - unklar. Auch über welche Finanzen er tatsächlich verfüge, sei nicht bekannt. Goetjes hatte sich als mittellos dargestellt.

(dpa)
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