Neue Zahlen der EU-Kommission In Deutschland leben mehr illegale Migranten als vermutet

In Deutschland leben offenbar mehr illegale Migranten als bisher angenommen. Das geht aus einem neuen internen Bericht der Brüsseler EU-Kommission hervor.

 Flüchtlinge stehen vor dem „Lageso“ in Berlin Schlange. (Archiv)

Flüchtlinge stehen vor dem „Lageso“ in Berlin Schlange. (Archiv)

Foto: dpa, mkx

"Deutschland nimmt an, dass die tatsächlichen Zahlen zur irregulären Migration höher sind als jene, die durch die vorliegenden Daten dargestellt werden", zitiert die Tageszeitung „Welt“ aus dem Bericht.

Ein Sprecher des Innenministeriums sagte der Zeitung, vorliegende Daten sowie polizeiliche Erkenntnisse ließen darauf schließen, "dass illegale Migration nach Deutschland zum Teil auch im sogenannten Dunkelfeld erfolgt". Allerdings seien belastbare Aussagen über die Größenordnung "seriös nicht möglich".

"Deutschland erfährt kontinuierlich einen hohen Zugang von irregulären Migranten, wobei täglich 460 Personen erstmalig einen Asylantrag stellen", zitiert das Blatt weiter aus dem Bericht. Hauptherkunftsländer seien dabei Syrien, der Irak, Nigeria, Afghanistan, die Türkei und der Iran.

Nach Angaben des Innenministeriums, so die Zeitung weiter, spielt der Missbrauch oder das Fälschen von Dokumenten bei der irregulären Migration weiterhin "eine beträchtliche Rolle". Insgesamt bleibe laut EU-Bericht auch das Ausmaß der Wanderungen innerhalb der Europäischen Union hoch. Einen Hinweis darauf gäben die aktuellen sogenannten Eurodac-Treffer. In dieser Datenbank werden Fingerabdrücke gespeichert, damit man feststellen kann, wo ein Asylbewerber zuerst eingereist ist und welcher EU-Staat für das Verfahren zuständig ist.

Bei Abfragen hätten die Behörden laut Bericht der EU-Kommission Mitte September allein innerhalb einer Woche 8.343 Treffer für Personen festgestellt, die zuvor bereits in einem anderen EU-Staat registriert worden waren. Vor allem bei Asylsuchenden in Frankreich (1.522 Fälle in einer Woche) und in Deutschland (1.098 Fälle in einer Woche) habe der Datenabgleich ergeben, dass Migranten davor in einem anderen Mitgliedsland schon einen Asylantrag gestellt hatten.

(csi/kna)
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