Deutschland zahlte 2006 sechs Milliarden Euro EU-Ausgaben für Neumitglieder fast verdoppelt

Brüssel (RPO). Mit Beginn der EU-Osterweiterung 2004 haben sich die Ausgaben für die neuen Mitgliedstaaten fast verdoppelt. Deutschland war mit 6,3 Milliarden Euro netto im Haushaltsjahr 2006 der größte Beitragszahler in der Europäischen Union. Das geht aus dem Haushaltsbericht hervor.

Die Kernfragen zur EU-Osterweiterung
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Die Kernfragen zur EU-Osterweiterung

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Im vergangenen Jahr flossen nach Informationen der EU-Kommission rund 11,5 Milliarden Euro in die zehn neuen EU-Länder, im Beitrittsjahr 2004 waren es rund 6,4 Milliarden Euro. 2006 wurden außerdem 1,1 Milliarden Euro sogenannte Heranführungshilfen an Rumänien und Bulgarien ausgezahlt, die erst in diesem Jahr der EU beitraten.

Gemessen an den Gesamtausgaben der EU lag der Anteil für die neuen Länder im vergangenen Jahr allerdings nur bei zwölf Prozent. Die größte Summe an EU-Mitteln floss 2006 an Frankreich, das 13,5 Milliarden Euro aus dem Gemeinschaftshaushalt erhielt. Deutschland folgt mit 12,2 Milliarden Euro auf dem dritten Platz, knapp hinter Spanien (12,9 Milliarden Euro).

Deutschland und Frankreich sind zugleich aber auch die wichtigsten Beitragszahler der EU. Die Bundesrepublik blieb nach absoluten Zahlen auch 2006 der größte Nettozahler: Berlin überwies nach Berechnungen der EU-Kommission 6,3 Milliarden Euro mehr an Brüssel, als an EU-Mitteln zurückfloss - das entsprach 0,27 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts.

Relativ am stärksten sind die Niederlande belastet: Ihr Netto-Beitrag belief sich im vergangenen Jahr auf 0,47 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

(ap)
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