"Nicht die Position der Union" CDU-Spitze kritisiert Erika Steinbachs Foto-Tweet

Berlin · Die CDU-Spitze um Kanzlerin Angela Merkel hat sich von einem Foto-Tweet der Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach zur Flüchtlingskrise distanziert.

Erika Steinbach: Union kritisiert Foto-Tweet
Foto: Twitter.com / SteinbachErika

In einer Präsidiumssitzung sei klar gemacht worden, "dass wir das nicht für einen hilfreichen, passenden Beitrag in der aktuellen Zeit halten", sagte Generalsekretär Peter Tauber am Montag in Berlin.

Auch Unions-Fraktionschef Volker Kauder sagte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Das ist nicht die Position der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und selbstverständlich auch nicht meine."

Steinbach hatte am Wochenende mit einem von ihr im Internetdienst Twitter verbreiteten Foto für Empörung gesorgt. Das Bild zeigt ein blondes Kind umringt von dunkelhäutigen Menschen. Darüber steht: "Deutschland 2030", darunter "Woher kommst du denn?". Der Tweet wurde im Internet sofort heftig kritisiert.

Steinbach verteidigte ihr Foto-Tweet. "Es ist kein aggressives Foto", sagte sie der "Bild"-Zeitung. Es zeige lediglich ein Problem. Auf die Frage, ob Deutschland 2030 wirklich so aussehen könne, wie auf dem Foto, antwortete sie: "Die Daten deuten darauf hin. In Großstädten gibt es jetzt schon einen erheblichen Anteil nichtdeutscher Bevölkerung."

Die Grünen fordern Konsequenzen

Die Grünen forderten Konsequenzen für Steinbach, die Sprecherin für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist. "Für mich stellt sich die Frage, wie Frau Steinbach ihre rassistischen Äußerungen mit ihrer Funktion als Sprecherin für Menschenrechte vereinbaren kann", sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Union müsse sich jetzt klar dazu verhalten.

Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, forderte einen Ausschluss Steinbachs aus der CDU-Fraktion. Zu Forderungen nach Konsequenzen für Steinbach äußerte sich CDU-Generalsekretär Tauber auf Nachfragen nicht.

(dpa)
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