Kürzere Bezugsdauer Elterngeld benachteiligt offenbar sozial Schwache

Hamburg (rpo). Wenn Anfang 2007 das Elterngeld in Deutschland eingeführt wird, dann gehören sozial schwache Familien wieder einmal zu den Verlierern. Bis zu 340.000 Familien sollen davon betroffen sein. Laut Bericht einer Tageszeitung bekommen sie die Förderung dann deutlich kürzer als bislang.

Streit ums Elterngeld
6 Bilder

Streit ums Elterngeld

6 Bilder

Weil die Bezugsdauer des geplanten Elterngeldes kürzer sei als die des bisherigen Erziehungsgelds, entfielen für viele Familien Fördermittel für ein Jahr, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf eine Stellungnahme der CDU/CSU zu dem Referentenentwurf des Gesetzes.

Danach bedeutet das Elterngeld für 185.000 Klein-Einzelverdiener-Haushalte und 155.000 Kleinverdiener-Haushalte, dass sie im zweiten Jahr statt Erziehungsgeld nichts bekämen.

Während das Elterngeld nur bis zu 14 Monate gezahlt werde, könnten einkommensschwache Familien das bisherige Erziehungsgeld bis zu zwei Jahre beziehen. Einbußen in Höhe von 300 Euro pro Monat für ein Jahr seien für viele Hartz-IV-Empfänger damit die Folge.

Auf das Konzept für das Elterngeld hatten sich die Spitzen der CDU/CSU und der Sozialdemokraten im Koalitionsausschuss verständigt. Die Benachteiligung von sozial Schwächeren birgt jedoch politischen Zündstoff im kommenden parlamentarischen Verfahren.

Bereits Anfang 2007 soll das Elterngeld eingeführt werden. Der Sprecher der SPD-Linken, Ernst Dieter Rossmann, schließt Nachbesserungen am bisherigen Entwurf nicht aus.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort