First Lady Elke Büdenbender Das ist die Frau an Steinmeiers Seite

Berlin · Zusammen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zieht eine als zurückhaltend, aber gleichzeitig als selbstbewusst geltende Frau in das Schloss Bellevue ein.

 Elke Büdenbender zusammen mit ihrem Mann Frank-Walter Steinmeier auf dem weg in den Reichstag.

Elke Büdenbender zusammen mit ihrem Mann Frank-Walter Steinmeier auf dem weg in den Reichstag.

Foto: dpa, fdt

Elke Büdenbender wird dabei als erste Frau im Staat verstärkt ins Licht der Öffentlichkeit rücken, das sie während der politischen Karriere ihres Mannes meist mied. Noch ist wenig bekannt, wie sie ihre neue Rolle auszufüllen gedenkt. Bei einem SPD-Empfang am Wochenende verriet sie lediglich: "Gedanken habe ich mir gemacht."

Medienberichten zufolge wird sich Büdenbender von ihrem Job als Richterin am Berliner Verwaltungsgericht beurlauben lassen. Ursprünglich hatte sie zwar vor, ihren Beruf auch als First Lady weiter auszuüben. Doch im Gericht seien Zweifel laut geworden, ob die Richtertätigkeit mit Büdenbenders Rolle an der Seite des Staatsoberhaupts vereinbar sei, schrieb das Nachichtenmagazin "Spiegel".

"Als Partnerin eines so engagierten Menschen wie Frank wünscht man sich irgendwann auch mal etwas ruhigerer Zeiten", gab Büdenbender bei dem SPD-Empfang zur Bundesversammlung am Samstagabend zu. Doch sie finde es "toll", dass Steinmeier für das höchste Staatsamt kandidiere. "Ich denke auch, er wird ein wunderbarer Bundespräsident sein."

Die Rolle des Präsidenten-Ehepaares sei eben "sehr traditionell angelegt", sagte Steinmeier, der bei dem gemeinsamen Auftritt mit Büdenbender von den SPD-Anhängern bejubelt wurde. "Einer wird gewählt, und von dem anderen wird erwartet, dass er vieles aufgibt." Steinmeier gab seiner Frau einen Kuss und erklärte: "Ich bin dir dankbar, dass du in diese neue Rolle nun mit hineingehst."

Auch die Lebensgefährtin des scheidenden Bundespräsidenten Joachim Gauck, Daniela Schadt, hatte ihren Job als Journalistin nach der Wahl ihres Partners ruhen lassen. Mit - der allerdings unverheirateten - Schadt verbindet Büdenbender, dass sie einen anderen Nachnamen trägt als ihr Mann. Zum zehnten Hochzeitstag 2005 wollte sie eigentlich nachträglich doch noch den Namen ihres Mannes annehmen, doch dann wurde Steinmeier Außenminister und sie dachte sich: "Das sieht jetzt ganz blöd aus, so als würde ich mir fremde Lorbeeren anstecken."

Die im Januar 1962 geborene Büdenbender stammt aus dem Siegerland, in einer protestantisch gefärbten Umgebung wuchs sie in einem katholischen Elternhaus auf. Nach der Mittleren Reife und einer Lehre zur Industriekauffrau holte sie auf einem Kolleg das Abitur nach. Schon als Schülerin wurde Büdenbender SPD-Mitglied, in der Lehre trat sie in die IG Metall ein.

An der Universität in Gießen lernte sie im Jura-Studium 1988 den sechs Jahre älteren Steinmeier kennen. Als Steinmeier 1991 Referent in der niedersächsischen Staatskanzlei wurde, begleitete Büdenbender ihn nach Hannover. Dort machte sie ihr Referendariat. 1995 heirateten die beiden, 1996 kam Tochter Merit zur Welt.

Eine lebensbedrohliche gesundheitliche Krise Büdenbenders schweißte das Paar noch enger zusammen. Im August 2010 gab ein aufgewühlter Steinmeier bekannt, dass seine Frau eine neue Niere benötige und er sich als Spender zur Verfügung stelle. Der Eingriff glückte, den Jahrestag der Organspende feiert das Ehepaar seitdem in jedem Jahr.

Büdenbender verfolgte stets ihre eigene berufliche Laufbahn, während ihr Mann die politische Leiter erklomm. Steinmeier sagte, er habe seiner Frau "bisher bei jedem neuen beruflichen Abschnitt versprochen, dass es ruhiger wird. Das hab' ich jetzt auch. Das glaubt sie aber schon lange nicht mehr."

(maxk/afp)
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