Mehr als 60 Prozent Zustimmung Einbürgerungstest im Sinn der Deutschen

Frankfurt/Main (RPO). Ab dem 1.September sollen Ausländer in Deutschland einen Einbürgerungstest schreiben müssen. Zu recht, finden mehr als zwei Drittel der Deutschen einer Umfrage zufolge. In den Parteien herrscht aber noch Uneinigkeit über den Test.

Fragen aus dem Einbürgerungstest
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Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann kritisierte erneut, dass das Bundesinnenministerium den Katalog mit den Testfragen noch immer nicht vorgelegt habe. Die Bewerber hätten bislang keine faire Chance, sich vernünftig vorzubereiten, sagte der CSU-Politiker mit Blick auf den Stichtag 1. September der "Welt am Sonntag".

Weil die Fragen noch immer nicht bekannt sind, kämen die Volkshochschulen mit ihren Vorbereitungskursen nicht voran. "Wir können eine weitere Verzögerung jetzt nicht gebrauchen", sagte Herrmann. Er lehnt deswegen auch die SPD-Forderung ab, den Bundestag mit den Fragen zu befassen. Der CSU-Politiker bemängelte, dass keine Fragen über das Verhältnis von Bund und Ländern geplant seien.

Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet warf SPD und Oppositionsparteien vor, mit ihrer Kritik an dem Einbürgerungstest der Integration zu schaden. "Ich halte die Diskussion für unverantwortlich, die SPD und Opposition in Berlin angestoßen haben, sagte der CDU-Politiker "Spiegel Online". "Sie vermittelt den Zuwanderern das Gefühl, dass erneut Hürden aufgebaut werden." Dabei kenne noch niemand die Fragen.

Die Einführung einer Wissensabfrage sei völlig in Ordnung. "So ein Test ist in allen Einwanderungsländern der Welt üblich, er ist also gar nichts spezifisch Deutsches", sagte Laschet und forderte: "Dieser Test muss auch Fragen haben zur deutschen Geschichte, zum Holocaust und zur besonderen Verantwortung Deutschlands."

Insgesamt soll der Katalog 310 Fragen umfassen, aus denen für die Tests jeweils 33 Fragen ausgewählt werden. Die Fragen umfassen die Themenfelder "Politik in der Demokratie", "Geschichte und Verantwortung" sowie "Mensch und Gesellschaft". Im Ankreuzverfahren gilt es, 17 von 33 Fragen richtig zu beantworten.

(ap)
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