Wilhelm Schmidbauer Favorit für Posten Ein eigenwilliger Ermittler soll BKA leiten

Berlin · Der personelle Umbau bei den Sicherheitsbehörden geht weiter. Wilhelm Schmidbauer, Polizeipräsident von München, soll 2013 neuer Präsident des Bundeskriminalamts (BKA) werden.

BKA nimmt mutmaßlichen Terroristen in Bochum fest
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Der 54-jährige Rechtswissenschaftler gilt als Favorit von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). BKA-Chef Jörg Ziercke scheidet Ende des Jahres aus Altersgründen aus.

Damit würde in wenigen Monaten zum dritten Mal die Führung einer großen Sicherheitsbehörde wechseln. Nach den Ermittlungspannen rund um die Mordserie der Neonazi-Zelle "NSU" und einer Vernichtung von Akten hatte Friedrich den Chef des Verfassungsschutzes entlassen. Aus bislang unklaren Gründen musste später auch die Spitze der Bundespolizei gehen.

Der Wechsel in der Chefetage des BKA, der zentralen Kriminalpolizei in Deutschland mit Sitz in Wiesbaden und Meckenheim, war indes erwartet worden — Ziercke geht planmäßig mit 65 Jahren in den Ruhestand. Er leitete seit 2004 die Behörde.

Der neue Chefermittler Schmidbauer gilt in Münchner Sicherheitskreisen als durchsetzungsstark, aber eigenwillig. Schmidbauer geriet im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen, weil er offenbar gute Beziehungen zu dem viele Jahre in München wohnenden Saif al Arab al Gaddafi, dem Sohn des getöteten früheren libyschen Diktators Muammar al Gaddafi hatte.

Schmidbauer soll sich von dem Gaddafi-Sohn im Münchner Luxus-Hotel Bayerischer Hof zum Essen eingeladen lassen haben. Später wurden einige Verfahren gegen den Sohn des libyschen Ex-Herrschers eingestellt. Politiker von SPD und Grüne forderten den CSU-nahen Polizeichef damals zum Rücktritt auf.

(brö)
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