Kristina Schröder meldet sich zurück Ein bisschen blass und kaum privat

Berlin (RPO). Für Familienministerin Kristina Schröder ist es der erste öffentliche Auftritt nach der Babypause. Bei der Vorstellung des Familienreports sieht sie müde und ein wenig blass aus. Aber auch irgendwie gelassen ob des Trubels, den ihr Auftritt auslöst.

2011: Kristina Schröder sieht beim Comeback ein wenig müde aus
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2011: Kristina Schröder sieht beim Comeback ein wenig müde aus

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Bundesfamilienministerin Kristina Schröder war am Montag nach ihrer 14-wöchigen Auszeit wieder an ihren Arbeitsplatz im Ministerium zurückgekehrt. Am Mittwoch absolviert die CDU-Politikerin vor der Bundespressekonferenz ihren ersten öffentlichen Auftritt.

Schröder wählt die Vorstellung des "Monitors Familienleben 2011" des Allensbach-Instituts für ihr Comeback auf der politischen Bühne. Die Ausführungen von Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher geraten allerdings in den Hintergrund, die Journalisten und Fotografen interessieren sich mehr für die frisch gebackene Mutter, die schlank, in schwarzem Hosenanzug und hohen Schuhen, die Treppen zum großen Saal der Bundespressekonferenz hochsteigt. Schröder ist die erste Bundesministerin, die während ihrer Amtszeit ein Kind bekommen hat.

Fragen nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie

So gelten viele Fragen neben den politischen Plänen der Ministerin ihrem persönlichen Befinden. Doch die 34-Jährige tut den Journalisten den Gefallen kaum, außer ein paar kurzen Sätzen lässt sie weder in ihr Privatleben noch in ihre Gemütsverfassung blicken.

Sie sei in ihrem Ministerium wieder herzlich begrüßt worden, es sei nun so etwas wie das "Mehrgenerationenhaus" der Bundesregierung, sagt sie schlicht. Sie sei sich mit ihrem Mann, dem Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium Ole Schröder (CDU), aber einig, dass Privatleben so heiße, "weil es privat ist". Sie werde nicht "ins Schaufenster stellen", wie sie ihr Familienleben organisiere. Es sei schließlich "keine politische Leistung, eine Familie zu gründen", betont Schröder ihre Zurückhaltung.

Kurz blitzt dann allerdings doch auf, was der Ministerin der Zuwachs bedeutet. Im Alter sei es doch die Familie, "auf die man zurückblickt". Selten bedauerten älter Menschen rückblickend, "nicht genügend Stunden im Büro verbracht zu haben", antwortet Schröder auf eine Frage. Außerdem habe es sie immer genervt, dass Eltern Menschen, die noch keine Kinder haben, immer sagen, dass man vieles nicht beurteilen können, was Kinder betreffe. Nun gehöre sie auch zu der ersten Gruppe. Das freue sie. Ob sie ihr Kind schon in einer Kita angemeldet habe, will eine Journalistin dann wissen. Diese Auskunft erteilt Schröder jedoch nicht mehr.

"Gute Familienpolitik eröffnet Wahlmöglichkeiten"

Vielmehr umschreibt die CDU-Politikerin die Ausrichtung ihrer künftigen Aufgabe damit, "Familien zu fördern und nicht Familienmodelle vorzuschreiben". Es müsse endlich Schluss sein mit "ideologischen Grabenkämpfen". Ein Gradmesser für eine gute Familienpolitik sei, ob Eltern die Betreuung, die sie für ihre Kinder wollen, auch bekommen.

Äußerungen von Parteikollegen, die in ihrer Abwesenheit das Elterngeld infrage stellten, habe sie nicht als Provokation empfunden. Dies gelte auch für die deutlich herausgestellten Forderungen ihrer Vorgängerin, Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, nach einer gesetzlichen Frauenquote in den Unternehmen. "Ich habe nicht den Eindruck, dass meine Abwesenheit negativ ausgenutzt wurde." Allerdings habe sie sich bei der siebenfachen Mutter von der Leyen auch keine Tipps geholt. "Da habe ich andere Ratgeber", lächelt Schröder.

(apd/pst)
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