Oranienburg DVU erhält Hausverbot für KZ-Gedenkstätte

Oranienburg (rpo). Die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen im brandenburgischen Oranienburg erteilte den Abgeordneten der rechtsextremen DVU im Brandenburger Landtag Hausverbot. Der Grund: Die DVU habe die Gedenkveranstaltung für ihre relativistische und revisionistische Propaganda missbrauchen wollen.

"Offensichtlich hatte die DVU die Absicht, die Veranstaltung zu stören", sagte der Sprecher der Gedenkstätte. Deren Abgeordnete hatten zuvor angekündigt, die Opfer des NS-Konzentrationslagers zwischen 1936 und 1945 mit den Opfern des russischen Sonderlagers nach 1945 gleichsetzen zu wollen.

Die russische Armee hatte nach 1945 in Sachsenhausen vor allem kleine und mittlere NS-Funktionsträger, aber auch eigene politische Gegner interniert. Daran erinnert in Sachsenhausen ein eigenes Museum, zu den entsprechenden Jahrestagen werden für diese Opfer ebenfalls Kränze niedergelegt.

Zur Gedenkveranstaltung am Donnerstag wollte der Brandenburger Landtag anlässlich des Gedenktages für die Opfer des NS-Regimes an die tausenden Toten und zehntausenden Inhaftierten des KZ Sachsenhausen gedenken. Thema der seit Jahren traditionell einer bestimmten Opfergruppe gewidmeten Veranstaltung war diesmal "Verfolgte Christen im KZ Sachsenhausen".

(ap)
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