Zeitungsbericht Dresdner Bank förderte Karriere von CDU-Politikerin Müller

Berlin (rpo). Die in die Kritik geratene Hildegard Müller, ihres Zeichens Mitglied im CDU-Präsidium, hat offenbar bereits während ihrer Zeit als Vorsitzende der Jungen Union finanzielle Zuwendungen der Dresdner Bank erhalten.

Das geht aus internen Unterlagen der Dresdner Bank hervor, die der "Berliner Zeitung" vorliegen. Danach wandte sich der damalige Düsseldorfer Regionaldirektor der Bank, Hans-Peter Langen, in einem Schreiben vom 27. Juli 2000 an den Frankfurter Zentralvorstand des Geldinstituts. Darin regte er eine Unterstützung der zu diesem Zeitpunkt von Müller geführten Nachwuchsorganisation der CDU an.

Langen habe in seinem Schreiben darauf hingewiesen, "dass Frau Müller als jüngstes Präsidiumsmitglied der CDU ein sehr positiver Imageträger für unser Haus in der Politik ist", schrieb das Blatt.

Zudem werde ihr eine sehr gute Verbindung zu CDU-Chefin Angela Merkel zugesprochen. In seiner Sitzung vom 15. August 2000 habe der Vorstand der Bank beschlossen, Müller für drei Jahre einen Betrag von 20.000 Mark jährlich für eine Halbtagsstelle bei der Jungen Union zur Verfügung zu stellen.

Müller sagte der "Financial Times Deutschland", die Spenden seien legal verbucht und in den Rechenschaftsberichten der CDU ausgewiesen worden. "Von einer Aufstiegsförderung kann schon deshalb keine Rede sein, weil ich zu diesen Zeitpunkten nicht nur bereits Vorsitzende der Jungen Union, sondern auch Mitglied im Parteipräsidium war", erklärte sie weiter.

Müller hatte ihr Amt als Chefin der CDU-Nachwuchsorganisation 1998 übernommen und übte es bis zu ihrem Einzug in den Bundestag im Oktober 2002 aus. Seit ihrer Wahl bezieht Müller nach eigenen Angaben neben ihren Abgeordnetenbezügen weiterhin ein reduziertes Gehalt von der Dresdner Bank. Die Bank hat diese Zahlungen mit dem Hinweis darauf begründet, dass Müller weiterhin Aufgaben im Bereich "Cultural Affairs" wahrnehme.

(afp)
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