Nach dem Skiunfall Dieter Althaus wirkt schwer gezeichnet

Konstanz (RPO). Nach einem Gutachten hat der thüringische Ministerpräsident (CDU) Dieter Althaus seinen Skiunfall selbst verursacht. Nun zeigte sich der 50-Jährige erstmals nach seinem Unfall der Öffentlichkeit. Er wirkt gezeichnet.

Nach dem Skiunfall: Dieter Althaus wirkt schwer gezeichnet
Foto: ddp, ddp

Der Ministerpräsident befindet sich in einer Reha-Klinik am Bodensee und ist nach Angaben seiner Ärzte voraussichtlich in der ersten Märzhälfte vernehmungsfähig. Die "Bild"-Zeitung veröffentlichte erste aktuelle Fotos des Ministerpräsidenten, die ihn Hand in Hand mit seiner Ehefrau bei einem Spaziergang in Konstanz zeigen. Der 50-Jährige wirkt darin schwer gezeichnet.

Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus soll nach einem Gutachten seinen folgenschweren Skiunfall am Neujahrstag offenbar durch einen Fahrfehler selbst verursacht haben. Die Rekonstruktion des Unfallablaufs habe ergeben, dass für die bei der Kollision mit Althaus tödlich verletzte Skiläuferin keine Chance bestanden habe, den Zusammenprall zu verhindern, berichtete der "Spiegel" am Wochenende.

Das technische Gutachten sei jetzt der Staatsanwaltschaft im österreichischen Leoben zugegangen. Der Sprecher der Justizbehörde, Walter Plöbst, sagte, er bestätige oder dementiere den Bericht nicht. Althaus war am Neujahrstag in Österreich mit der 41-jährigen Beata C. zusammengestoßen. Sie wurde getötet, und er erlitt schwere Kopfverletzungen.

Nach Auswertung des polizeilichen Unfallberichts, des rechtsmedizinischen Befunds und einer Besichtigung des Unfallorts kam der Gutachter laut "Spiegel" zu dem Ergebnis, dass Althaus mit rund 40 Stundenkilometern von der Piste "Die Sonnige" nach links in die "Panorama"-Abfahrt eingebogen und knapp 15 Meter bergauf gefahren war. Die Frau sei deutlich langsamer mit etwa zehn Stundenkilometern die "Panorama"-Abfahrt hinabgefahren.

Keine Ausweich-Chance

Althaus habe ein Absperrnetz, das aus Sicherheitsgründen über einen Teil der "Panorama"-Piste gespannt sei, umkurvt und sieben Meter dahinter die Frau in einem Winkel von etwa 90 Grad getroffen, heißt es dem Bericht zufolge in dem zehnseitigen Gutachten. Zwar äußere sich der Sachverständige nicht zur Schuldfrage, die Rekonstruktion habe aber ergeben, dass für die Frau keine Chance bestanden habe, den Unfall etwa durch Ausweichen zu verhindern.

Die Rechtsanwälte der beteiligten Parteien, Alexander Rehrl aus Salzburg und Walter Kreissl aus Liezen, lehnten laut "Spiegel" eine Stellungnahme mit dem Hinweis ab, das Gutachten sei ihnen nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft in Österreich ermittelt gegen Althaus wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

(DDP)
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