Die wichtigsten Fragen und Antworten zum G-8-Gipfel

Vom 6. bis zum 8. Juni findet im Ostseebad Heiligendamm der G-8-Gipfel statt. Bereits im Vorfeld sorgen Proteste von Gipfel-Gegnern für Schlagzeilen. Wir erklären, was der G-8-Gipfel ist - und was die Gegner dagegen einzuwenden haben.
Was bedeutet G-8?
Das Kürzel G-8 steht für "Gruppe der Acht". In der Gruppe sind die sieben führenden Industrienationen und Russland vertreten. Zumindest war das früher so: In den vergangenen Jahren hat sich die wirtschaftliche Bedeutung einzelner Staaten etwas verschoben. So gehört China zwar zu den acht größten Volkswirtschaften der Welt, ist aber kein G-8-Mitglied.
Wer gehört zu den G-8-Staaten?
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, die USA, Kanada und Russland. Zusätzlich ist bei allen Treffen die Europäische Kommission vertreten. Zusammen stellen die G-8-Staaten mit 860 Millionen Menschen rund 13 Prozent der Weltbevölkerung und sind für etwa 64 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung verantwortlich.
Was ist der G-8-Gipfel?
Bereits seit gut 30 Jahren treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G-8-Staaten jährlich zu einem gemeinsamen Gipfel. Die G-8-Staaten übernehmen abwechselnd jeweils für ein Jahr die G-8-Präsidentschaft und richten dann auch den Gipfel aus. In diesem Jahr ist Deutschland an der Reihe.

Ist der G-8-Gipfel eine internationale Organisation?
Die Gruppe der Acht gilt nicht als internationale Organisation, ihre Beschlüsse sind nicht bindend. Der Vorsitz rotiert zwischen den Mitgliedern der Gruppe jährlich. Der jeweilige Ausrichter der Gipfeltreffen ist auch für die Tagesordnung zuständig.
Was ist die Grundidee?
Als 1975 - unter anderem unter Mitwirkung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und das französischen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing - der erste Gipfel geplant wurde, war der Grundgedanke, sich in kleinem Kreis und wenig formellem Rahmen über Finanz- und Währungsfragen auszutauschen. Ein Anlass dazu war die erste große Ölkrise.
Was sind die zentralen Themen des diesjährigen Gipfels?
In diesem Jahr stehen in erster Linie die Ausgestaltung der globalisierten Weltwirtschaft und die Entwicklung Afrikas auf der Tagesordnung. Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich dafür einsetzen, dass die Beziehungen der G-8-Staaten zu Afrika ausgebaut werden. Außerdem wollen die Regierungschefs über den Klimschutz sprechen.
Was bringt die Gipfel-Gegner so in Rage?
Bei den Gegnern des G-8-Gipfels handelt es sich in erster Linie um Globalisierungsgegner oder -kritiker. Sie bemängeln unter anderem, dass die Globalisierung vor allem den Industrienationen nütze und die Entwicklungsländer noch weiter in die Abhängigkeit treibe. Ein weiterer Kritikpunkt: Die verschärfte Konkurrenz unter den Volkswirtschaften weltweit führe dazu, dass die Sozialsysteme abgebaut würden, um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein.
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