Hintergrund Die Waffen-SS war Himmlers Elite-Truppe

Düsseldorf (RP). Die SS war ursprünglich eine zum Teil bewaffnete Eingreiftruppe (SS = "Schutzstaffel") der NSDAP und ab den 30er Jahren dem Reichsführer Heinrich Himmler unmittelbar unterstellt. Ihre Mitglieder sollten die nationalsozialistische Ideologie in besonderer Weise repräsentieren.

Erst mit Kriegsausbruch bildete sich aus der SS die Waffen-SS heraus. Die Bezeichnung kam erstmals im Winter 1939/40 auf. Die in der Regel besonders gut ausgerüsteten SS-Kampfverbände entwickelten sich damals aus den so genannten "Verfügungstruppen" und Totenkopfverbänden zur soldatischen Elitetruppe. Ihre Einheiten waren nicht der Wehrmacht unterstellt, sondern blieben unter dem Kommando Himmlers. Einheiten der Waffen-SS waren an Kriegsverbrechen wie der Ermordung von Geiseln und Kriegsgefangenen beteiligt.

Es war nicht ungewöhnlich, zwischen der "normalen" SS, die auch zur Bewachung von Konzentrationslagern eingesetzt wurden, und der Waffen-SS Personal auszutauschen.

Während des Krieges gehörten den Verbänden der Waffen-SS bis zu 900000 Mann an. Ursprünglich eine reine Freiwilligen-Truppe, wurden die meisten Waffen-SS-Neulinge ab 1942 zwangsweise rekrutiert. Von den Rekruten des Geburts-Jahrgangs 1928 wurden 17,3 Prozent der Waffen-SS zugeteilt.

Die 10. SS-Panzerdivision "Frundsberg", in der Literaturnobelpreisträger Günter Grass als 17-Jähriger diente, wurde nach Georg von Frundsberg benannt, einem deutschen Landsknechtsführer aus dem 16. Jahrhundert. Nachdem die Division in der Normandie schwere Verluste erlitten hatte, wurde sie nach Holland verlegt. Dort war sie an der Wiedereroberung der Brücke von Arnheim beteiligt, die die Alliierten im Rahmen der Luftlandeoperation "Market Garden" erobert hatten.

Offenbar war Grass an diesen Kämpfen nicht beteiligt. Sein Divisionskommandeur, Generalmajor Heinz Harmel, lebte noch bis in die 90er Jahre in Krefeld.

(alfa)
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