Fotos Die politischen Stationen im Leben des Ottmar Schreiner
Ottmar Schreiner galt lange Zeit als sozialpolitisches Gewissen in der SPD. Am 6. April 2013 ist der Saarländer im Alter von 67 Jahren an Krebs gestorben.
Schreiner war als Sohn eines Angestellten geboren worden. Im Anschluss an das Abitur 1966 am Gymnasium am Stefansberg Merzig verdingte er sich zunächst als Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr (Fallschirmjäger, später Reserveoffizier) und absolvierte anschließend ab 1968 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität des Saarlandes, der FU Berlin sowie in Lausanne. Er legte das erste und zweite juristische Staatsexamen ab.
Schon trat 1969 Schreiner in die SPD ein. Vor allem bei den Jusos engagierte er sich zunächst. Außerdem lag ihm die studentische Politik an den Hochschulen am Herzen. Von 1974 bis 1977 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos. Innerhalb der Jusos gehörte Schreiner der Strömung der Reformsozialisten an.
Von 1980 an war Schreiner Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1990 bis 1997 war er sozialpolitischer Sprecher der SPD und von 1997 bis 1998 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
Von 1998 bis 1999 war er auf Vorschlag des damaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine Bundesgeschäftsführer der SPD.
Von 2000 bis 2012 war er Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen.
2001 bis 2011 gehörte er dem SPD-Bundesvorstand an.
Das Thema "soziale Gerechtigkeit" durchzieht seine politische Karriere: Seit 2005 war Ottmar Schreiner ordentliches Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales.
Innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion gehörte Ottmar Schreiner der Parlamentarischen Linken an. Er war ein Kritiker von Schröders Agenda 2010.
Schreiner hinterlässt eine Ehefrau und drei Kinder.