Neue Grünen-Spitze Die neue Macht hat einen Sog

Meinung | Berlin · Nach dem Einstieg in die Bundesregierung haben sich die Grünen mit Ricarda Lang und Omid Nouripour eine neue Parteispitze gegeben. Seit sie regieren, finden die Grünen immer mehr Gefallen an der Kunst des Machbaren. Regieren verleiht Flügel. Doch notwendige Kompromisse mitzutragen, ohne zum Abnick-Verein zu werden – diese Balance muss dem neuen Duo erst noch gelingen.

 Der neue Grünen-Co-Vorsitzende Omid Nouripour beim Parteitag im Berliner Velodrom

Der neue Grünen-Co-Vorsitzende Omid Nouripour beim Parteitag im Berliner Velodrom

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der Staffelstab bei den Grünen ist übergeben. Die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck sind aus dem Amt geschieden, Ricarda Lang und Omid Nouripour übernehmen. Rein formal sind Baerbock und Habeck zwar noch rund zwei Wochen im Amt, das Abstimmungsergebnis des digitalen Parteitags muss noch schriftlich bestätigt werden. Doch man konnte bei dem zweitägigen Parteitag den Eindruck gewinnen, dass die neue Außenministerin und der Vizekanzler sich bereits längst vom Parteivorsitz verabschiedet hatten, womöglich seit dem Eintritt der Grünen in die Regierung. Rein in die Ministerien, raus aus dem Parteiamt. Die neue Macht hat einen Sog.