Bekämpfung illegalen Glücksspiels im Internet Neujahr startet die Glücksspielbehörde der Länder

Halle · Am 1. Januar 2023 startet die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder. Sie illegalen Glücksspiels im Internet bekämpfen. Der Vorgänger der Behörde hat in 18 Monaten 3500 Anbieter überprüft und rund 600 Anzeigen geschrieben.

Auf einem Smartphone wird ein Online-Spiel gespielt. Illegale Glücksspiel-Anbieter jagd nun eine neue Behörde.

Auf einem Smartphone wird ein Online-Spiel gespielt. Illegale Glücksspiel-Anbieter jagd nun eine neue Behörde.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) nimmt am 1. Januar 2023 in Halle ihre Arbeit auf. „Das operative Geschäft geht jetzt los“, sagte Vorstand Benjamin Schwanke am Dienstag. Ziel ist es, illegales Glücksspiel im Internet zu bekämpfen. Die Behörde erteilt nach strengen Kriterien die Erlaubnis und hat die Aufsicht für Anbieter legalen Glücksspiels. Rund 110 Mitarbeiter sollen der neuen Behörde angehören, darunter IT-Spezialisten und Juristen. Zum Start sind es 70 Beschäftigte, sagte Vorstand Ronald Benter.

In der Aufbauphase der neuen Behörde für die staatliche Aufsicht und Kontrolle länderübergreifender Glücksspielangebote hatte das Landesverwaltungsamt in Halle seit 1. Juli 2021 diese Aufgaben inne. „Das Feld ist gut bestellt“, sagte Präsident Thomas Pleye bei der symbolischen Staffelstabübergabe an die GGL. Rund 3500 Spiele wurden den Angaben zufolge auf ihre Rechtmäßigkeit einzeln überprüft. Das betraf vor allem Online-Poker und virtuelle Automatenspiele.

In 25 Fällen wurde seitens des Landesverwaltungsamtes Strafanzeige wegen des Verdachts der unerlaubten Veranstaltung eines Glücksspiels bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Zudem gab es 285 Strafanzeigen wegen Beteiligung am illegalen Glücksspiel, 287 wegen der illegalen Veranstaltung einer Lotterie oder Ausspielung, hieß es zur Bilanz.

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) wird den Angaben zufolge den deutschen Glücksspielmarkt regulieren, indem sie länderübergreifende Glücksspielangebote prüft und genehmigt. Die Experten haben es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass die erlaubten Anbieter die strengen Regeln auch zum Schutz der Spieler vor Sucht und Manipulation einhalten.

Grundlage für die Einrichtung der Behörde, einer Anstalt des öffentlichen Rechts, ist der Staatsvertrag zur Neuregelung des Glücksspielwesens in Deutschland 2021. Dieser wurde am 29. Oktober 2020 auf der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen.

(aku/dpa)
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