Christine Haderthauer Die Arabella Kiesbauer der CSU

München (RPO). Die CSU hat eine neue Generalsekretärin. Mit Christine Haderthauer wählte die Partei erstmals eine Frau in dieses Amt. Nicht die einzige Besonderheit. Haderthauer ist gebürtige Norddeutsche, verbindet erfolgreich Beruf und Familie und sieht ein wenig aus wie Arabella Kiesbauer. Findet sie sogar selbst.

Christine Haderthauer, die Generälin der CSU
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Christine Haderthauer, die Generälin der CSU

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Der Altkanzler ist ihrem Charme bereits erlegen. "Das ist eine gute Frau", sagte Helmut Kohl im kleinen Kreis, nachdem er Christine Haderthauer vor zwei Wochen in Ingolstadt kennengelernt hatte. Damals war sie noch einfache Landtagsabgeordnete. Seit Montag hat die 44-Jährige als CSU-Generalsekretärin die Aufgabe, die Christsozialen in Bayern, in Berlin und auf der ganzen Welt zu repräsentieren, wie Landesgruppenchef Peter Ramsauer sagt. Einstimmig billigte der CSU-Vorstand ihre Ernennung, trotzdem gibt es Skepsis angesichts der Berufung der bundespolitisch unerfahrenen Anwältin.

Ursprünglich aus Schleswig-Holstein

Die aus Österreich stammende Moderatorin Arabella Kiesbauer sehe ihr ähnlich, findet die CSU-Frau selbst. Tatsächlich lassen sich beim Blick auf die Nasenpartie oder das strahlende Lächeln mit den blitzenden Zähnen optische Gemeinsamkeiten nicht leugnen.

Was aber bei diesem Vergleich mitschwingt, ist eines der Argumente, weshalb sich CSU-Chef Erwin Huber für die weitgehend unbekannte Haderthauer entschieden hat: Sie gilt als das fernsehtauglichste Gesicht der CSU und verkörpert gleichzeitig den Typus der modernen Frau, an dem es bei den oft bieder wirkenden Christsozialen so mangelt.

Parallel zu dieser Phase der Familiengründung und des ersten politischen Engagements verfolgte Haderthauer ihre Karriere. Sie machte trotz der kleinen Kinder ihr Referendariat, 1990 das zweite juristische Staatsexamen. 1991 begann sie als selbstständige Rechtsanwältin, 2002 gründete die Fachanwältin für Arbeitsrecht ihre bis heute bestehende Kanzlei in Ingolstadt.

Politisch war Haderthauer in den ersten Jahren vor allem in der Frauen-Union aktiv. Als Stadträtin von Ingolstadt errang sie erst 2002 ihr erstes Mandat. Bei ihrer ersten Kandidatur für den Landtag holte sie auch mit Unterstützung des aus Ingolstadt stammenden Bundesagrarministers Horst Seehofer 2003 gleich satte 62,6 Prozent der Stimmen.

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