Reaktionen auf die Landtagswahl in Sachsen "Die AfD ist angekommen"

Berlin · Die CDU bleibt hinter den Erwartungen zurück, die Alternative für Deutschland legt Werte in der Nähe der SPD hin. Wie bewerten die Parteien der Landtagswahl in Sachsen? Liebäugelt die CDU jetzt doch mit einem Bündnis mit der AfD? Wie erklärt sich die FDP, dass das Elend kein Ende findet? Die Reaktionen im Überblick.

Sachsen-CDU siegt, AfD feiert, FDP am Boden
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AfD-Chef Bernd Lucke Die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) ist nach Ansicht von Parteichef Bernd Lucke in den Reihen der etablierten Parteien in Deutschland angekommen. "Das ist ein super Ergebnis", sagte Lucke am Sonntag in der ARD. Der Einzug in das erste Landesparlament zeige, dass die AfD endgültig in der deutschen Parteienlandschaft angekommen sei. Er sehe aber wegen der Haltung der CDU derzeit keine Möglichkeit, an der sächsischen Regierung beteiligt zu werden.

FDP-Chef Holger Zastrow "Könnt Ihr Euch das erklären? ich nicht. Wir haben gekämpft wie die Löwen. Wir haben mit allem Wort gehalten. Mehr geht nicht, mehr kann man nicht machen."

CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich Tillich feiert das Abschneiden seiner Partei als "Super-Ergebnis". "39 Prozent und ein Stück mehr ist ein Super-Ergebnis und für die nächsten fünf Jahre eine große Ehre und Verantwortung." Mit weit über 20 Prozent Abstand zum Zweitplatzierten sei es genau so deutlich wie beim letzten Mal. "Das zeigt, dass die Menschen uns vertrauen, dass wir weiter Verantwortung übernehmen und die Geschicke des Landes in die Hand nehmen sollen", sagte er.

Berliner Unionsfraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer "Wahlsiege sind nicht normal, aber wir gewöhnen uns gerne dran", so der CDU-Politiker am Sonntag im ZDF. Zu einer rechnerisch möglichen Koalition mit der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) sagte er: "Wir haben in Berlin eine klare Auffassung dazu. Wir wollen keine Koalition mit der AfD. Da handelt es sich um eine Protestpartei." Er sehe "keine programmatische Übereinstimmung".

Linken-Bundesvize Caren Lay "Das sollte uns einen Rückenwind geben für die Wahlen, die ja jetzt in Thüringen noch anstehen, wo wir einen linken Ministerpräsidenten stellen wollen, und auch für Brandenburg, wo wir Rot-Rot fortsetzen wollen", sagte Lay am Sonntag in der ARD. Sie warf der CDU vor, mit dem Wahltermin am Ende der Sommerferien für die geringe Wahlbeteiligung verantwortlich zu sein.

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi Die Generalsekretärin sieht Licht und Schatten. Die Prognosen sprächen für "ein bittersüßes Ergebnis", sagte sie in Berlin. Es gebe für die SPD in Sachsen immerhin "ein Plus, über das man sich freuen kann", es gebe damit "eine Grundlage, die wir weiter ausbauen wollen". CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich habe der Demokratie einen "Bärendienst" erwiesen, indem er sich nicht deutlich von der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) distanziert habe.

Grünen-Chefin Simone Peter: "Wir haben etwas mehr erwartet." Nach leichten Verlusten mische die Partei aber weiter im sächsischen Parlament mit, so Peter in einer Stellungnahme in Berlin. "Wir Grüne stehen für Themen, die sonst keine der anderen Parteien in den Bundesländern vertreten." Dies betreffe neben Klimaschutz und Energiewende auch eine direkte Bürgerbeteiligung, sagte sie auch mit Blick auf die äußerst geringe Wahlbeteiligung.

(dpa AFP)
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