11.000 Ausländer betroffen Zahl der Ausweisungen stark gestiegen

Osnabrück · Im vergangenen Jahr mussten laut Medienberichten mehr als 11.000 Ausländer Deutschland verlassen. Demnach sind das 50 Prozent mehr als noch 2018.

 Grenze zu Deutschland in Nordrhein-Westfalen (Archivfoto).

Grenze zu Deutschland in Nordrhein-Westfalen (Archivfoto).

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Zahl der Ausweisungen ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. 2019 ergingen insgesamt 11.081 entsprechende Verfügungen gegen Ausländer, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linken-Fraktion berichtet. Das seien 50 Prozent mehr als noch 2018 gewesen, als die Ausländerbehörden 7.408 Menschen auswiesen. Die meisten Verfügungen richteten sich demnach gegen Ukrainer (1.252), Albaner (1.220) und Serben (828).

Die Betroffenen müssen Deutschland verlassen und dürfen nicht wieder einreisen. Kommen sie der Aufforderung nicht nach, kann eine Abschiebung folgen. Von ihnen geht nach Einschätzung des Staates eine Gefahr für Ordnung und Sicherheit aus. Insgesamt sind laut Bundesinnenministerium 311.811 Menschen entsprechend im Ausländerzentralregister mit einer Ausweisungsverfügung erfasst. Davon halten sich laut Zeitung allerdings fast 30.000 noch in Deutschland auf.

Die mit Abstand meisten Verfügungen (3.540) ergingen nach Angaben der Bundesregierung in Baden-Württemberg. Es folgen demnach Nordrhein-Westfalen mit 1.762 und Bayern mit 1.376.

Die Linke kritisierte den insgesamt starken Anstieg an Ausweisungen. Innenpolitikerin Ulla Jelpke forderte in der Zeitung die Abschaffung, weil es sich um eine "ungerechte Doppelbestrafung" handele. Die Betroffenen hätten teils seit Jahrzehnten ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland und würden durch eine Ausweisung hier aus ihren sozialen Bindungen gerissen. "Das ist grausam und falsch", so Jelpke.

(ahar/kna)
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