Wenn keine Einigung erzielt wird Deutschland könnte 2024 Austragungsort der Weltklimakonferenz werden
Paris · Die osteuropäischen Länder müssen sich einstimmig auf einen Austragungsort verständigen. Dies gilt nicht zuletzt wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine als schwierig.

Demo von Fridays for Future bei UN-Klimaverhandlungen in Bonn
Falls keine Einigung über ein osteuropäisches Land als Gastgeber der Weltklimakonferenz im kommenden Jahr erzielt wird, soll die Tagung in Deutschland stattfinden. Dies teilte ein Sprecher des UN-Klimasekretariats (UNFCCC), das seinen Sitz in Bonn hat, am Montag mit. Eine Entscheidung solle idealerweise bei der COP28 Ende November in Dubai fallen. Die nach Regionen rotierende Veranstaltung findet jährlich statt.
Die osteuropäischen Länder müssen sich einstimmig auf einen Austragungsort für die COP29 verständigen. Dies gilt nicht zuletzt wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine als schwierig. Die Weltklimakonferenz fand bereits zweimal in Deutschland statt, zuletzt 2017 als technischer Gastgeber für das vom Klimawandel besonders stark betroffene Fidschi. Im vergangenen Jahr war Ägypten der Ausrichter.
Die „Financial Times“ hatte berichtet, die Vereinigten Arabischen Emirate hätten bereits angeboten, die Veranstaltung auch 2024 auszurichten. Dies wies ein Sprecher in Dubai zurück. Am Austragungsort der vom 30. November bis 12. Dezember stattfindenden Klimakonferenz gibt es harsche Kritik von Umwelt- und Klimaschützern. Die Emirate sind einer der größten Ölproduzenten der Welt und haben einen sehr hohen Pro-Kopf-Ausstoß an CO2.
Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch haben zudem gewarnt, dass die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in dem Land eine sinnvolle Teilnahme der Zivilgesellschaft an der Weltklimakonferenz behindern könnte.