Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit Menschen in Ostdeutschland laut Medienbericht immer unzufriedener mit Politik

Berlin · In Ostdeutschland zeigen sich nur noch knapp mehr als 30 Prozent der Bevölkerung zufrieden mit der derzeitigen Politik. Das sind neun Prozent weniger als vor zwei Jahren. Auch bei westdeutschen Bürgern ist der Wert gesunken.

Besucher tragen auf einem Wochenmarkt in Dresden im April 2020 Schutzmasken. (Archivbild)

Besucher tragen auf einem Wochenmarkt in Dresden im April 2020 Schutzmasken. (Archivbild)

Foto: dpa/Robert Michael

In den östlichen Bundesländern wächst einem Medienbericht zufolge die Unzufriedenheit mit der politischen Situation. Im Sommer 2022 seien nur noch 31 Prozent der Menschen alles in allem zufrieden gewesen, meldete das Portal „The Pioneer“ am Freitag unter Berufung auf den neuen Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit. Das seien neun Prozent weniger gewesen als 2020. In den westlichen Ländern habe die Zufriedenheit bei 44 Prozent gelegen, zehn Punkte weniger als zwei Jahre zuvor.

Der Bericht soll nächsten Mittwoch offiziell veröffentlicht werden. Laut „The Pioneer“ enthält er den sogenannten Deutschland-Monitor, eine Umfrage des Instituts Info unter rund 4000 Menschen in Ost und West im Juli und August 2022. Zu dem Zeitpunkt waren demnach nur 26 Prozent der Befragten im Osten mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden, im Vergleich zu 42 Prozent im Jahr 2020.

Nur noch 43 Prozent der Ost- und 58 Prozent der Westdeutschen seien der Auffassung, „dass man seine Meinung immer frei äußern kann, ohne Ärger zu bekommen“, im Vergleich zu 50 beziehungsweise 63 Prozent vor zwei Jahren. Wirtschaftlich schließt der Osten nur sehr langsam zum Westen auf, wie es weiter hieß.

Der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, nannte die Befunde nicht überraschend. „Das ist erst der Anfang“, kommentierte Pellmann. „Frust und Unzufriedenheit können insbesondere im Osten im Winter aufgrund der Preisexplosionen historische Ausmaße annehmen.“ Politische Unruhen seien denkbar. Die Linke wolle mit Sozialprotesten die Unzufriedenheit „in demokratische Bahnen lenken“.

(msk/dpa)
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