Kommentar zur Zuschussrente Der Renten-Furor ist überzogen

Berlin · Die Zuschussrente, Garantierente oder Sockelrente – wie immer sie auch heißen mag – wird am Ende kommen, allem politischen Widerstand zum Trotz.

Die Zuschussrente, Garantierente oder Sockelrente — wie immer sie auch heißen mag — wird am Ende kommen, allem politischen Widerstand zum Trotz.

Denn die Politik wird ein Gerechtigkeitsproblem lösen müssen, das in den kommenden Jahren immer größer wird: Wer ein Leben lang in die Rentenkasse gezahlt hat, wegen seines zu geringen Erwerbseinkommens aber nur einen Rentenanspruch auf Sozialhilfeniveau hat, muss im Alter besser gestellt werden als derjenige, der sich auf das soziale Netz verlässt und wenig bis nichts eingezahlt hat.

Der Furor, der jetzt über Sozialministerin von der Leyen einbricht, ist daher überzogen und verfehlt. Er hat mehr mit der ungeschickten und mitunter allzu nassforschen Art zu tun, mit der die Ministerin versucht hat, ihr Konzept durchzusetzen, als mit der Zuschussrente an sich. Von der Leyen hat sich mit ihrem Vorgehen keinen Gefallen getan: Ihr Plan dürfte in dieser Legislaturperiode nicht mehr umgesetzt werden, und persönlich ist sie beschädigt.

In der kommenden Periode freilich wird das Thema unweigerlich jede Koalition wieder beschäftigen. Gut, wenn die Zuschussrente dann allein aus Steuermitteln finanziert werden könnte. Und die private Altersvorsorge zugleich obligatorisch würde.

(mar)
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