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Stundenlanger Testflug am Donnerstag Der "Euro Hawk" fliegt trotz gestoppten Programms

Berlin/Manching · Während der Verteidigungsminister Thomas de Maizière einem Medienbericht zufolge doch schon früher über die Probleme beim "Euro Hawk" informiert gewesen sein soll, fliegt der Prototyp der Riesen-Drohne trotz des gescheiterten Programms noch. Der unbemannte Aufklärungsflieger startete am Donnerstagvormittag im bayerischen Manching zu einem sieben- bis achtstündigen Testflug.

Dies bestätigte ein Bundeswehr-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Das Programm zur serienmäßigen Beschaffung der Drohne war zwar Mitte Mai wegen massiver Probleme bei der Zulassung für den europäischen Luftraum gestoppt worden. Die Probeflüge sollen aber trotzdem bis Ende September fortgesetzt werden, um die zur Weiterverwendung vorgesehene Aufklärungstechnik weiter zu testen.

Einzelheiten zu dem Testflug gab der Sprecher beim zuständigen Bundesamt in Koblenz zunächst nicht bekannt. Für den Start des "Euro Hawk" wird in der Regel der Luftraum gesperrt. Der 14,5 Meter lange Flieger mit einer Spannweite von 40 Metern ist dann mit 18 Kilometern in einer Höhe unterwegs, die keine Passagiermaschine erreicht.

Was nach dem 30. September mit der Drohne passiert, ist noch unklar. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) erwägt eine Weiternutzung des Prototyps. "Vielleicht können wir auch diese Drohne im Einzelfall, auch sogar für den Einsatz nutzen", sagte er am Mittwochabend im ZDF.

Minister doch früher informiert?

Unterdessen soll Verteidigungsminister Thomas de Maizière einem Zeitungsbericht zufolge doch schon früher als bisher zugegeben über die Probleme mit der Zulassung der Aufklärungsdrohne "Euro-Hawk" informiert gewesen sein. Der CDU-Politiker habe bereits am 8. Mai bei einem Redaktionsbesuch in Ingolstadt erhebliche Zweifel an der Drohne geäußert, berichtet der "Donaukurier". De Maizière antwortete damals auf die Frage, ob die Bundeswehr wie geplant fünf "Euro-Hawk"-Exemplare beschaffen werde: "Im Moment sieht es nicht so aus." Die Prüfung sei noch nicht abgeschlossen. Das entscheidende Thema sei die Frage der Zulassung.

Am Mittwoch hatte de Maizière einen Untersuchungsbericht zum Drohnen-Debakel vorgelegt. Darin verteidigte er den späten Stopp des Projekts wegen massiver Probleme bei der Zulassung für den europäischen Luftraum und einer drohenden Kostenexplosion. Er erklärte, er sei viel zu spät über die Probleme mit der Zulassung informiert worden. Erst am 13. Mai habe er von seinen Staatssekretären erfahren, dass das Projekt gestoppt worden sei, sagte de Maizière vor dem Verteidigungsausschuss. Vorher habe er nur in einer allgemeinen Besprechung von Problemen mit der Zulassung des "Euro Hawk" gehört, die aber als lösbar dargestellt worden seien.

(dpa/felt)
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