Triumphzug bei Landtagswahlen Der AfD laufen aus allen Richtungen Wähler zu

AfD-Chef Bernd Lucke triumphiert zwei Wochen nach der Wahl in Sachsen erneut. Auch in Thüringen und Brandenburg nimmt seine Partei mühelos die Fünf-Prozent-Hürde. Gewählt haben sie Wähler aus allen Lagern.

 Bernd Lucke freut sich über den nächsten Triumph der AfD.

Bernd Lucke freut sich über den nächsten Triumph der AfD.

Foto: dpa, jbu jhe

als Denkzettel für die etablierten Parteien gewertet. Die AfD etabliere sich nun als Partei, "die die politische Landschaft in Deutschland erneuert", sagte Lucke am Sonntagabend in Potsdam. Die Wahlergebnisse vom Sonntag seien ein "Vertrauensbeweis" für seine Partei.

Mit Blick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung wolle sich die AfD "konstruktiven Gesprächen" nicht verweigern, sagte Lucke. "Wir laufen aber auch niemandem hinterher". Die anderen Parteien lehnen bislang aber Koalitionen mit der Anti-Euro-Partei ab.

Luckes Ko-Vorsitzende Frauke Petry sagte in der ARD: "Alle demokratischen Kräfte müssen miteinander reden." Die AfD sei bereit, "auf Sachebene" mit anderen Landtagsparteien zu sprechen.

Eine Analyse der ARD zur Wählerwanderung ergab, dass die AfD in Brandenburg gleichermaßen Zulauf von ehemaligen Linken- und CDU-Wählern bekam. Aus beiden Parteien habe sie 19.000 Wähler abgezogen. Weitere 14.000 Wähler hätten zuvor FDP gewählt, 18.000 AfD-Wähler waren zuvor nicht zur Wahl gegangen.

Ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF zufolge kommt die AfD in Brandenburg auf zwölf Prozent. In Thüringen kann sie mit etwa zehn Prozent rechnen. Vor zwei Wochen war sie bei der Landtagswahl in Sachsen erstmals in einen Landtag eingezogen. Sie erhielt dort 9,7 Prozent.

Ihre Anziehungskraft auf die Wähler beruht auf mehreren Gründen. Mehrheitlich trieb "Enttäuschung über andere Parteien" Wähler zu den Eurokritikern, wie ARD-Experte Jörg Schönenborn in seinem Blog analysiert. 63 Prozent hätten das als Grund für ihre Wahlentscheidung angegeben. Ihre Wählerschaft weist demnach zudem das typische Profil für eine Protestpartei auf: relativ jung, männlich. Gepunktet hat die AfD demnach vor allem mit den Themen Ausländerpolitik und Sicherheit.

(DEU)
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