Großübung „Defender 2020“ 20.000 US-Soldaten müssen durch Deutschland Richtung Osten fahren

Berlin · Insgesamt werden an der militärischen Großübung „Defender 2020“ 37.000 Soldaten teilnehmen. Geplant ist die umfangreichste Verlegung von Soldaten aus den USA nach Europa in den letzten 25 Jahren.

 Auch Bundeswehrsoldaten werden an dem Manöver teilnehmen. Hier sind Einheiten der Bundeswehr während des Nato-Manövers «Iron Wolf 2017» in Litauen dabei.

Auch Bundeswehrsoldaten werden an dem Manöver teilnehmen. Hier sind Einheiten der Bundeswehr während des Nato-Manövers «Iron Wolf 2017» in Litauen dabei.

Foto: dpa/Mindaugas Kulbis

So hieß es am Montag in einer Mitteilung der US-Streitkräfte in Europa. So würden 20.000 Soldaten über den Atlantik geschickt. Ziel sei, die Einsatzbereitschaft innerhalb der Nato zu erhöhen und mögliche Gegner abzuschrecken, erklärte das US-Militär.

Deutschland wird logistische Drehscheibe bei der von den US-Streitkräften geführten Übung, an der sich insgesamt 19 Staaten beteiligen. Zwischen April und Mai 2020 werden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt.

Bei der Übung soll trainiert werden, wie Einheiten schnell verlegt werden und zusammenarbeiten. „Diese Fähigkeit ist wichtig, um kurzfristig Stärke zeigen zu können, unsere Einsatzbereitschaft beruhigt unsere Alliierten und schreckt mögliche Gegner ab“, erklärte der kommandierende General der US-Streitkräfte in Europa, Christopher G. Cavoli.

Zwischen April und Mai werden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt. Dazu sind drei sogenannte Convoy-Support-Zentren für die Marschkolonnen und der Aufbau einer Tankanlage auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide geplant. Die US-Truppen bringen ihr Gerät teils mit, teils lagert es bereits in Europa.

Für die deutschen Stellen geht es auch darum, die Belastbarkeit der eigenen Infrastruktur - Brücken und Verkehrswege - zu überprüfen. Ein Kampfpanzer auf Tieflader kann mehr als 130 Tonnen wiegen. Der Transport von Militärgerät ist auch per Bahn und mit Binnenschiffen geplant.

Deutschland hatte im Januar auch die Führung der Nato-Speerspitze (Very High Readiness Joint Task Force - VJTF) übernommen. Die Speerspitze war 2014 gegründet worden - eine Reaktion auf die russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim, die auch in Deutschland zur Neubewertung der Sicherheitslage führte.

(felt/dpa)
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