Trotz Dauer-Kritik an Drohnenprojekt De Maizière denkt nicht an Rückzug

Stuttgart · Trotz der Kritik wegen des Drohnenprojekts Euro Hawk hat Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) seinen Willen zum Verbleib im Amt bekräftigt.

Rüstungsflops - von peinlich bis tödlich
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Foto: Bundeswehr

Er habe in seiner politischen Laufbahn häufig sein Ministeramt wechseln müssen, oft ohne die Früchte der von ihm angestoßenen Reformen einsammeln zu können, sagte de Maizière der "Stuttgarter Zeitung" vom Mittwoch. "Ich habe so viel gesät, jetzt möchte ich mal ernten", ergänzte der Politiker, der zuvor Kanzleramtsminister war.

Die heftige Kritik an seiner Amtsführung, insbesondere im Zusammenhang mit der gescheiterten Zulassung der Aufklärungsdrohne Euro Hawk, werde ihn nicht zum Rückzug bringen, betonte de Maizière in der Zeitung.

"Man muss als Politiker durch diese Hochs und Tiefs, ich habe früher sehr viel Lob für meine Arbeit bekommen, vielleicht manchmal zu viel", sagte er. Konkrete Fragen wollte der Minister unter Verweis auf die Tatsache, dass er in dem Fall Zeuge ist, nicht beantworten.

Auch Kauder weist Rücktrittsforderungen zurück

Die Bundeswehr sei "gebeutelt und traumatisiert" durch die massenhaften Abstürze des Kampfflugzeugs Starfighter in den 1970er Jahre, sagte de Maizière. "Deshalb sind wir bei der Zulassung international wohl die Gründlichsten", führte er aus.

Kritik der Opposition an der Organisation seines Ministeriums im Rüstungsbereich wies er zurück. "Wir haben bereits angefangen, diese Verfahren grundlegend zu ändern, sowohl durch neue Beschaffungsregeln als auch durch neue Strukturen", versicherte de Maizière.

Auch Unionsfraktionschef Volker Kauder hat Rücktrittsforderungen gegen de Maizière (CDU) zurückgewiesen. Dieser habe nie bestritten, Hinweise auf Probleme gehabt zu haben. Das sei bei Entwicklungsaufträgen immer wieder der Fall, sagte Kauder der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Er ist ein guter Verteidigungsminister und wird deshalb auch im Amt bleiben."

(AFP/dpa)
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